Ferien im eigenen Land

Nachricht Alfeld, 26. Februar 2021

Tschernobyl-Hilfe plant wegen Corona Kindererholung in Belarus/Kirchenkreis unterstützt die Aktion

Alfeld. Kinder aus der Region Tschernobyl gehören im Sommer schon seit vielen Jahren zum Stadtbild. „Die aktuelle Pandemiesituation lässt uns aber leider nicht die Wahl, die weißrussischen Kinder zur Erholung in Gastfamilien nach Niedersachsen einzuladen,“ sagt die ehrenamtliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft „Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ Elisabeth Gülich.

 Stattdessen will die Arbeitsgemeinschaft in diesem Jahr etwa 150 Kindern aus dem am stärksten von den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Gebiet Gomel eine Erholung im eigenen Land schenken. Die Aktion wird vom Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld unterstützt, der sechs Kindern einen 24-tägigen Aufenthalt im Rehabilitations- und Kindererholungszentrum Nadeshda ermöglicht.

 Das Zentrum in deutsch-belarussischer Trägerschaft liegt nördlich von Minsk in unmittelbarer Nähe des Wileiskoje-Stausees. Dort erwartet die Kinder nicht nur eine schöne und unbelastete Natur, sondern auch besondere pädagogische und gesundheitliche Betreuung.

 „Wir freuen uns sehr, dass wir in Zusammenarbeit mit unserem weißrussischen Partnerfonds „Gesundheit der Kinder“ aus Gomel und dem Nadeshda-Kindererholungszentrum diese wunderbare Alternative anbieten können. Außerdem werden wir unsere medizinische Hilfe für die drei großen Krankenhäuser der Region Gomel fortsetzen“, sagt Elisabeth Gülich.

Die Tschernobyl-Hilfe der Landeskirche wird dieses Jahr zudem dazu nutzen, sich inhaltlich und organisatorisch neu aufzustellen. „Die Einladung von gesundheitlich beeinträchtigten Kindern in Gastfamilien in unseren Gemeinden wird natürlich weiterhin möglich sein,“ bekräftigt der Geschäftsführer der landeskirchlichen Arbeitsgemeinschaft Lars-Torsten Nolte. Gleichzeitig soll nach 30 Jahren erfolgreicher Arbeit die Struktur der Entwicklung an den aktuellen Erfordernissen angepasst werden. Die Arbeitsgemeinschaft soll zu einem Netzwerk umgebaut und das unterstützte Themenportfolio erweitert werden, unter anderem zur Förderung von Begegnungsprojekten im Bildungsbereich und ökumenischer Beziehungen. „Wir wollen die gewachsenen Beziehungen zwischen den Menschen in unseren Kirchengemeinden und den Freunden in Belarus erhalten und stärken,“ so Nolte, der ausdrücklich die das große Engagement der Unterstützer aus der Region Alfeld lobt.

Seit 1991 lädt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers Kinder zur Erholung nach Niedersachsen ein und leistet medizinische Hilfe für drei große Krankenhäuser in Gomel. Insgesamt wurde etwa 30.000 jungen Gästen ein Aufenthalt in deutschen Gastfamilien ermöglicht.