Jugendliche aus der Region Bad Salzdetfurth erleben Osterwoche in Taizé
Innerstetal. „Alternative, Normalos, Schickis – hier gibt es eigentlich alles.“ Während Pia das sagt, blickt sie sich um. Und richtig, nebenan auf der Blumenwiese in französischen Taizé liegen ein paar Jungs in der Sonne, aus kleinen Lautsprechboxen hören sie einen Song von Cro, dem Sänger mit der Pandamaske. Zwei Mädchen tanzen dazu wie im Musikvideo. Und Pia grinst – normalerweise ist es hier ruhiger.
Pia aus Hildesheim und neun weitere Jugendlich aus den Orten um Bad Salzdetfurth sind in der Woche nach Ostern mit der evangelischen Kirchengemeinde Innerstetal nach Taizé gefahren. Kloster könnte man diesen Ort nennen – aber alle sind sich einig: das würde nicht es nicht ganz treffen. Denn Taizé ist beides: Stille und Gebet – und ausgelassenes Fest, sechs Tage hintereinander.
Taizé – seit Jahrzehnten zieht es Jugendliche Menschen zwischen 15 und 29 Jahren aus der ganzen Welt an. Viele von ihnen tragen ein Kreuz in Taubenform als Erinnerung an die Zeit, die sie dort verbracht haben. Lena Meyer-Landrut, Gewinnerin des Eurovision Songcontest, trug so ein Kreuz bei ihren Auftritten.
Drei Mal am Tag wird in der schlichten Kirche Andacht gefeiert. Vormittags treffen sich die Jugendlichen nach Altersgruppen in großen Versammlungszelten, um einem der Brüder der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé zuzuhören. Es geht um den Glauben. Und darum, welche Verantwortung die Menschen für die Welt haben. Nachmittags trifft man sich nochmal, diesmal zum Arbeiten, denn jeder trägt in Taizé etwas dazu bei, dass alles funktioniert. Kochen, Abwaschen, Essen austeilen, das Gelände sauber halten, Reparaturarbeiten. Angeleitet werden die Jugendlichen von jungen Erwachsenen, die für einige Wochen oder Monate hier leben.