Ein Halbriese, ein Troll und eine Zauberprüfung

Nachricht Betheln, 04. August 2021

Im Bethelner Pfarrgarten tauchen 16 Kinder in eine fantastische Welt ein

Betheln. In der ersten Sommerferienwoche wimmelte es im Bethelner Pfarrgarten von zauberstabschwingenden Kindern. 16 Zauberschülerinnen und -schüler spielten fünf Tage lang eine bekannte magische Geschichte nach: Ein Junge erfährt an seinem elften Geburtstag, dass er ein Zauberer ist und fortan eine große Schule für Hexerei und Zauberei besuchen wird. Und das, nachdem er jahrelang bei seinen grantigen Verwandten im Schrank unter der Treppe hausen musste.
Beim Liverollenspiel in Betheln erlebten die Mädchen und Jungen zwischen 6 und 12 Jahren, was alles zum magischen Schulstart gehört. Gleich am ersten Tag holte ein bärtiger Halbriese den jungen Protagonisten  ab, um mit ihm die Materialien für die Schule zu kaufen. In der Zauberer-Einkaufsstraße besorgten sie gemeinsam mit den Kindern zuerst reichlich Gold und kauften dann Bücher, Umhänge und einen Zauberstab. Jedes Kind bastelte sich einen eigenen bunten Stab, außerdem stellten alle die magischen Geschöpfe vor, die sie von zuhause mitgebracht hatten.
Nachdem ein sprechender Hut die Jungen und Mädchen in vier Häuser eingeteilt hatte, begann der Zauberunterricht: Die Kinder lernten Zaubersprüche, pflegten magische Geschöpfe, bestimmten heimische Kräuter, bemalten Steine der Weisen und batikten bunte Schuluniformen. Nachmittags durften sie selbst entscheiden, was sie machen wollten. So gab es große Runden von Räuber und Gendarm, Völkerball, Fußball und Zombieball, manch einer büffelte lieber Zaubersprüche oder spielte die Geschichte um den Jungzauberer nach.

Pandemiebedingt gab es diesmal kein zentral zubereitetes Essen für die Kinder. Doch die Eltern der jungen Hexen und Zauberer versorgten diese so reichhaltig, dass niemand mit knurrendem Magen zaubern musste. So gestärkt ging es zum Zauberersport auf den Bethelner Sportplatz: Schnell erlernten die Kinder das Spiel, welches immerhin drei verschiedene Bälle und vier Spielerpositionen umfasst. Alle flitzten über den Rasen, einen Besen zwischen die Beine geklemmt. Hinterher gab es zur Belohnung süße Gelee-Bohnen in teils fragwürdigen Geschmacksrichtungen.
Am Donnerstag dann ein kleiner Schreckmoment: Ein Troll war in die Zaubererschule eingedrungen. Der sonore Schulleiter mahnte die Kinder zur Ruhe – diese ließen sich von dem lärmenden Troll aber ohnehin nicht beeindrucken und fanden, dass er verdächtig nach einem Esel aussah… Erfolgreich vertrieben Sie ihn und wappneten sich anschließend für eine mögliche Rückkehr der Kreatur. Sie übten sich in Schwert- und Bogenkampf und orientierten sich mit verbundenen Augen in der Bethelner Kirche. Außerdem zerdepperten sie altes Geschirr, um den Troll nachhaltig zu verjagen.
Das ist ihnen offenbar gelungen, denn die Kreatur ließ sich nicht mehr blicken. Ungestört konnten die Zauberlehrlinge am letzten Tag eine Prüfung ablegen, um sich jeweils einen Stein der Weisen zu verdienen. Zum Schluss sangen alle gemeinsam das Schullied, das die gesamte Woche begleitet hatte. Mit diesem Ohrwurm verabschiedeten sich die Kinder, die Diakoninnen Renata Friede und Sabine Junak sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vollends zufrieden in die Ferien.
Greta Friedrich