Der unendliche Konflitk

Nachricht 17. Februar 2021

Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet seit 2012 in Syrien und den Nachbarländern humanitäre Hilfe

Der Krieg in Syrien geht in das zehnte Jahr. Das Ausmaß und die Komplexität der humanitären Krise sind nach wie vor enorm. Jahre der Vertreibung und immer neuer Konfliktherde haben der Bevölkerung schwer zugesetzt. Die Lebensgrundlagen sind zerstört, einschließlich der landwirtschaftlichen Infrastruktur und Dienstleistungen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) sind mehr als 11 Millionen Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen, ganze Landstriche und Teile von Städten liegen in Trümmern.
Besonders schwer ist die Lage der mehr als 6 Millionen Vertriebenen im Land: sie leben oft in überfüllten Camps oder unter katastrophalen Bedingungen in Bauruinen und zerstörten Häusern. Diese Umstände wirken sich auch auf die Gesundheit der Menschen aus. Immer häufiger wird von Masern, Typhus und schweren Durchfallerkrankungen berichtet und die Corona-Pandemie stellt die Notleidenden vor eine weitere Herausforderung. Bislang gibt es mehr als 7.700 bestätigte COVID-19 Fälle. Viele vertriebene Familien sind besonders gefährdet und Infektionskrankheiten nahezu schutzlos ausgeliefert.
Die humanitäre Bilanz nach zehn Jahren Konflikt ist bitter: 80 Prozent der Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze; 2,8 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule, wobei zwei von fünf Schulen beschädigt oder zerstört sind; 9,3 Millionen Menschen haben nicht genügend zu essen und können sich Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten, so dass viele der ärmsten Familien ihre täglichen Mahlzeiten reduzieren. Und schließlich benötigen 5,7 Millionen Menschen eine Unterkunft – ein Wert, der im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen ist.
5,4 Millionen Menschen haben das Land verlassen und sind als Flüchtlinge in den Anrainerstaaten registriert.

Im Frühjahr 2012 – etwa ein Jahr nach Beginn des Krieges in Syrien –
startete die Diakonie Katastrophenhilfe ihr Hilfsprogramm für die
Menschen, die aufgrund der schweren Kämpfe innerhalb des Landes
vertrieben wurden oder in den Nachbarländern Schutz suchten. Der
Schwerpunkt lag zunächst auf der Versorgung und Unterstützung der
Flüchtlingsfamilien, die in den umliegenden Ländern Türkei, Libanon,
Jordanien und Irak Schutz suchten. Inzwischen hat sich der
Schwerpunkt auf Projekte in Syrien und der Türkei verlagert.
Zur Hilfe für die Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens gehören
Unterstützung für den Zugang zu Behörden, Institutionen oder
Dienstleistungen, Übersetzungen, Begleitung, Beratung, psychosoziale
Unterstützung oder bei dem Zugang zu Bildung.
Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet in Syrien mit der lokalen
Partnerorganisation Greek Orthodox Patriarchate of Antioch and all
the East (GOPA) und ist daher in fast allen Landesteilen Syriens aktiv.
So wird in einem Winterhilfeprojekt der notleidenden Bevölkerung
geholfen. Die Temperaturen liegen dann um den Gefrierpunkt. Das
Projekt vereint die Winterhilfe mit dem Schutz vor dem Corona-Virus:
in einem Cash for Work-Projekt werden Mützen, Schals und
Handschuhe für Kinder gestrickt, Gesichtsmasken genäht oder bei der
Desinfektion und Hygiene geholfen. Die Kleidung wird an 4.200 Kinder
verteilt. Familien, die aus gesundheitlichen oder Altersgründen nicht
arbeiten können, erhalten eine einmalige Bargeldhilfe. Ergänzend
erhalten 12.000 Haushalte Hilfe bei der Desinfektion, der Aufklärung
zu den Übertragungswegen und Symptomen von COVID-19 sowie ein
Präventionspaket mit zehn im Nähzentrum hergestellten Masken.
Tausende Familien mussten ihre Häuser verlassen, weil ihre Dörfer und
Stadtteile attackiert wurden, Raketen und Mörser in ihre Häuser
einschlugen. Doch eine Bleibe zu finden ist schwer, sogar die widrigsten
Unterkünfte sind oft schon belegt. So kommen viele in unfertigen
Gebäuden, in Sammelunterkünften oder in leerstehenden Schulen und
Geschäften unter. Manche schlafen unter freiem Himmel. Seit 2017
wird in einem Projekt bei der Instandsetzung von Wohnraum geholfen.
Meisten fehlt nicht nur das Geld, sondern auch Material und
Arbeitskräfte. Zu den Maßnahmen gehören etwa die Reparatur von
Einschlägen in Betonwänden und Dächern, die Erneuerung von
beschädigten Wasserleitungen und Sanitäranlagen, die Installation von
Fenstern und Türen oder die Wartung elektrischer Anschlüsse.

Jede Spende hilft

1,3 Mio. Menschen
konnte bisher in der Region
geholfen werden.
Mehr als 85 Mio. Euro
wurden bisher im gesamten
Programm umgesetzt.
81.000 Menschen
bekommen Winter- und
Corona-Hilfe
Ihre Spende hilft:
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank
oder online unter
www.diakonie-katastrophenhilfe.de