Bockenem. Es war ein bewegender Moment: Kaum waren die letzten Klänge von „Let it snow“ verstummt, da erhoben sich die Zuhörer in der Bockenemer St. Pankratiuskirche von ihren Plätzen und spendeten stehenden Applaus: Für die Sopranistin Iryna Dziashko und Tenor Alexey Sayapin, aber ganz besonders für Christoph Pannek am Keyboard. Denn es war der 66-jährige Musiker, der an diesem Abend im Mittelpunkt stand. Nach fast dreißigjähriger Arbeit als Kirchenkreiskantor verabschiedete sich Pannek mit einem musikalischen Gottesdienst in den Ruhestand.
Zu gern hätte er seinen beruflichen Schlussakkord mit einem der traditionellen Weihnachtskonzerte gesetzt, die allein durch die oftmals mehr als 100 Teilnehmer immer den Charakter eines kirchenmusikalischen Familienfestes besaßen. Doch das war im Corona-Jahr 2020 nicht möglich, weshalb es neben den fröhlichen Dur-Klängen des phantasievollen Programms mit Iveta Weide (Orgel), Till Hieronymus (Oboe) sowie den beiden Gesangssolisten eben auch Moll-Klänge wegen des ausgefallenen Großkonzerts gab. „Es ist etwas leiser, aber der liebe Gott wird es sich gefallen lassen“, sagte Christian Castel als Superintendent im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld vor der Entpflichtung von Christoph Pannek. Dem Vollblutmusiker sei es stets gelungen, Menschen in kürzester Zeit für die Musik zu begeistern. Ob beim Offenen Singen zur Adventszeit, den Chorproben oder der Veranstaltungsreihe „Chöre auf dem Königsweg“ - von Anfang an habe sich Pannek engagiert und selbstverständlich den Aufgaben gestellt und dabei niemanden überfordert.