„Wir verabschieden heute eine tolle Pastorin“

Nachricht Heinde, 27. Januar 2020

Nach nur zweieinhalb Jahren Amtszeit erntet Sabrina Wascholowski bei ihrem letzten Gottesdienst in Heinde viele herzliche Abschiedsworte

Heinde. Sie war nur zweieinhalb Jahre Pastorin der Kirchengemeinde Innerstetal, hat aber große Spuren hinterlassen. Nicht nur, dass die Heinder Kirche bei ihrer Verabschiedung bis auf den letzten Platz gefüllt war, die zahlreichen Grußworte waren voller Herzlichkeit. „Eine gute Pastorin lässt sich auf ihre Gemeinde ein, und Sabrina Wascholowski ist eine gute“, betonte Superintendentin Katharina Henking.

Auch Sabrina Wascholowski selbst brachte während ihrer letzten Predigt im Innerstetal zum Ausdruck, wie sehr ihr die Kirchengemeinde ans Herz gewachsen ist. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, blickte sie zunächst mit den Worten von Hermann Hesse auf den Beginn ihrer Amtszeit zurück. Sie erinnerte beispielsweise an ihren ersten Aufstieg hinauf zur Kanzel, an ihre ersten Kinder- und Jugendgottesdienste und an das Kirchweihjubiläum zum 300. Geburtstag der Heinder Kirche im August 2017 mit Landesbischof Ralf Meister.

„Und wie ist das nun mit dem Ende?“ fragte die 34-Jährige. Schon seit längerer Zeit habe sie nun die „letzten Male“ gesammelt. So nannte die Pastorin unter anderem die letzte Taufe in Lechstedt, die letzte Hochzeit und die letzte Andacht im Kindergarten. „Ich werde Euch vermissen, denn das hier war ganz schön gut“, rief sie den Gemeindegliedern zu. Von den ihr anvertrauten 1700 Seelen habe sie anfangs nur wenige gekannt, doch heute sehe sie auf den vielen Fotos keine Fremden mehr.

Sie habe allerdings auch Verständnis dafür, wenn nun einige Gemeindeglieder enttäuscht seien. „Schon wieder eine Pastorin, die uns verlässt“, möge der eine oder andere nun denken. Gleichzeitig machte sie ihrer Gemeinde aber auch Mut. „Es wird nicht mehr sein wie vor dem Abschied, und es wird anders sein“, stellte sie fest. Doch dann fügte sie hinzu: „Aber wer sagt denn, dass es nicht trotzdem gut wird?“ fragte sie. „Habt Mut und Zuversicht und bleibt eine freundliche Gemeinde mit einer Schar von fröhlichen Menschen“, rief sie den Teilnehmern des Gottesdienstes zu.

Mit sehr persönlichen Worten verabschiedete sich Superintendentin Katharina Henking von der Pastorin. „Viele Früchte deines Wirkens können heute wahrgenommen werden“, rief sie Sabrina Wascholowski zu. „Und auch mir und meinen Kollegen bist Du mit jedem Monat Deiner Amtszeit immer mehr ans Herz gewachsen.“

Sehr liebevolle Worte fand Henking auch für die Kirchengemeinde. „Es gibt hier viele Menschen, die ihr Herz auf dem rechten Fleck haben“, sagte sie. Mit Blick auf die relativ kurze Amtszeit der Pastorin erinnerte sie an Worte, die sie selbst einmal zu hören bekommen habe: „Ihr Pfarrersleute seid doch ohnehin ein fahrendes Volk.“ Doch dass Wascholowski nun wegen ihrer Ehefrau Saskia ins nordhessische Altenburschla wechselt, dafür habe sie vollstes Verständnis. „Du folgst Deinem Herzen und wer könnte Dir das übelnehmen?“, fragte sie.

Anschließend bekam Wascholowski viele herzliche Grußworte zu hören. „Sie haben eine Spur gelegt, die leider viel zu kurz war“, meinte beispielsweise Patronatsherr Nikolaus Graf von Kielmannsegg. Dieser Meinung war auch Bad Salzdetfurths Bürgermeister Björn Gryschka. Bei dieser Gelegenheit fügte er hinzu: „Ich hoffe, dass die Zeit ohne Pastor hier nicht zu lange dauert.“

Kai Schwetje, Ortsbürgermeister von Heinde, sagte: „Wir verabschieden heute eine tolle Pastorin. Danke, dass wir Sie kennenlernen durften, und danke, dass Sie bei uns waren“, rief er Wascholowski zu.   Michael Bornemann