Erster Alfelder Auto-Gottesdienst

Nachricht Alfeld, 24. Juni 2020

Auf der Hackelmasch geht es um Hass und Hetze im Internet

Alfeld. In Alfeld geht am Sonntag, 5. Juli, der erste Auto-Gottesdienst an den Start. Unter dem Motto „Hass, Hetze und Barmherzigkeit – Internetgewalt und Glaube“, hat Pastor Christian Diederichs ein brandaktuelles Thema für die Veranstaltung auf der Hackelmasch gewählt.

Nach den Worten des 56-Jährigen ist die Kirchengemeinde St. Nicolai mit ihrem soliden Grundangebot zwar gut aufgestellt, müsse aber angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen verstärkt andere gesellschaftliche Gruppen ansprechen. Auch in Zeiten von Corona. Deshalb hat sich Diederichs für einen Auto-Gottesdienst entschieden.

 Schon seit Tagen ist der Pastor gemeinsam mit Olaf Pfeiffer und Michael Liesner vom Vorbereitungsteam dabei, die Planungen für den 5. Juli umzusetzen. Für den um 11 Uhr beginnenden Gottesdienst werden acht Ordner bereitstehen, die den Autofahrern einen Stellplatz auf dem abgesperrten Gelände zuweisen. Von dort soll es einen freien Blick auf einen Lastwagen geben, der als Bühne umfunktioniert wird. Der Gottesdienst soll etwa 45 Minuten dauern, wird von Ute Bertram moderiert und von der Kirchenkreiskantorin Christina Kothen am Keyboard musikalisch umrahmt.

Die Predigt hält Pastor Christian Diederichs. Schon vor der Krawallnacht in Stuttgart hat er sich mit dem Thema Internetgewalt und Glaube auseinandergesetzt, wird in seiner Predigt auf die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft eingehen: „Das Internet spielt dabei eine große Rolle. Denn Gewalt fängt verbal an“, sagt Diederichs. Da es der erste Auto-Gottesdienst in Alfeld sein wird, sei die Zahl der Besucher nur schwer voraussehbar: „Über 50 bis 60 Teilnehmer würden wir uns schon freuen.“

Der Auto-Gottesdienst könnte der Auftakt zu einer ganzen Reihe von neuen Aktivitäten in der Alfelder Kirchengemeinde sein. Beispielsweise das Anlegen einer Wildblumenwiese rund um die St. Nicolai-Kirche oder die Präsentation von karitativen Gruppen zur Adventszeit im Gemeindehaus. Auf diese Weise will Diederichs Kontakt zu gesellschaftlichen Gruppen knüpfen und mit der Perspektive des Glaubens verbinden: „Wir müssen als Kirche auf die Leute zugehen“, sagt der 56-Jährige. Mit dem Auto-Gottesdienst am 5. Juli ist schon mal ein Anfang gemacht. Peter Rütters