Das Warten hat ein Ende

Nachricht 24. Februar 2020

Feierliche Ordination von Pastor Robert Brühl in Söhlde

Söhlde. In einem stimmungsvollen Festgottesdienst hat Regionalbischof Eckhard Gorka Pastor Robert Brühl in der Söhlder Martin-Luther-Kirche ins Amt eingeführt. Mit der Ordination des neuen Geistlichen endet eine lange Vakanzzeit für Söhlde, Hoheneggelsen und Himstedt.

In den zahlreichen Grußworten in der vollbesetzten Kirche wurde deutlich, wie sehr die Gemeinde auf diesen Tag gewartet hat. „Lang ersehnt, erhofft und erbetet wird wieder Leben in das Pfarrhaus einziehen. Endlich haben wir wieder einen hauptamtlichen Kollegen in der Region“, sagte Pastor Eckhard Hallemann, der als Vakanzvertreter fünf Jahre in der Kirchengemeinde gearbeitet hatte.

Für Regionalbischof Eckhard Gorka war die Ordination von Robert Brühl eine ganz besondere, da die Gemeinde schon sehr lange ohne einen eigenen Pastor auskommen musste. Der Glaube verbinde sich allerdings nicht über hauptamtliche Seelsorger, sondern über die Menschen: „Es reicht nicht, den Glauben zu kopieren. Glaubt gleich an Christus“, rief Gorka der Gemeinde zu.

Eine gute, offene und konstruktive Zusammenarbeit mit Robert Brühl wünschte sich Söhldes Bürgermeister Alexander Huszar. Sowohl die politische als auch die kirchliche Gemeinde erfüllten am Gemeinwohl orientierte Aufgaben. Diese sollten in der Zukunft im Sinne der Menschen fortgeführt werden. Dass Robert Brühl dazu auf beste Voraussetzungen treffen wird, stand für die Söhlder Ortsbürgermeisterin Carola Nitsche fest: „Ich kann Ihnen versichern, dass die Menschen hier sehr nett sind“, sagte Nitsche. Für die Oberschule Söhlde wünschte sich Ina Sykulla die Fortsetzung der Einschulungs- und Entlassungsgottesdienste, die in der Vergangenheit sehr erfolgreich von Pastor Hallemann angeboten worden seien.

Auch Superintendent Christian Castel bedankte sich in seinem Grußwort bei Eckhard Hallemann und der Springerpastorin Ellen Radtke sowie der Pfarramtssekretärin Monika Burgdorf-Bogena und den vielen ehrenamtlichen Mitgliedern im Kirchenvorstand. Das kirchliche Leben sei durch dieses Engagement erhalten geblieben. Mit der Ordination von Robert Brühl gehe der Wunsch nach einem jungen Pastor mit Familie in Erfüllung: „Ich bin froh und erleichtert, dass Sie da sind“; sagte Castel.

Dietrich Waltemate vom Kirchenvorstand überreichte zum Start von Brühls erster Pfarrstelle einen Apfelbaum: „Ich hoffe, dass Sie ebenso Wurzeln schlagen werden wie dieser Baum in Ihrem Garten.“

Brühl wurde in Berlin geboren, wuchs aber im oberbayerischen Landkreis Rosenheim auf. Ein Landstrich, in dem der Anteil evangelischer Christen gerade einmal bei 20 Prozent liegt. Was für den Sohn zweier Ingenieure jedoch kein Grund war, sich nicht in der evangelischen Kirche zu engagieren.

Sieben Jahre lang leistete er in der Diaspora ehrenamtliche Jugendarbeit, fuhr bei strahlendem Sonnenschein, aber auch bei Eis und Schnee mit dem Fahrrad zu den Jugendlichen. Damals entstand der Wunsch nach einem Theologiestudium, der durch die eher flapsige Bemerkung seines Vaters („Einen Pfarrer in der Familie zu haben, ist auch nicht schlecht“) noch verstärkt wurde.

Nach dem Studium an der theologischen Hochschule im fränkischen Neuendettelsau arbeitete Brühl zuletzt als Vikar in Kirchtimpke im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck. Mit Professor Dr. Klaus Raschzok von der Augustana-Hochschule Neuendettelsau und Pastor Wolfgang Preibusch aus Kirchtimke nahmen auch zwei Weggefährten Brühls an der Ordination teil. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch den Söhlder Kirchenchor sowie den Posaunenchor Söhlde. Peter Rütters