Elze. Fünf Jahre mögen keine besonders lange Zeit sein. Doch wenn sie mit vielen schönen Erinnerungen vollgepackt sind, dann waren es fünf gute Jahre. So wie bei Pastorin Evelyn Schneider, die sich am kommenden Sonntag von der Elzer Kirchengemeinde verabschiedet.
Als Evelyn Schneider im September 2014 ihren Dienst in Elze antrat, spürte sie sehr schnell, dass diese Gemeinde mit ihren knapp 3000 Mitgliedern eine ganz besondere ist. Natürlich gab es auch hier Besuchsdienste oder Seniorennachmittage, aber das war längst nicht alles. Die Pastorin denkt beispielsweise an das wöchentliche Marktcafe´ im Gemeindesaal, wo die vielen ehrenamtlichen Helfer jeden Donnerstag selbstgebackenen Kuchen und fair gehandelten Kaffee anbieten: „Wer hier mitmacht, tut etwas für die Gerechtigkeit in der Welt“, sagt Schneider, die das Projekt mit Rat und Tat unterstützte. Da die fair gehandelten Produkte auch auf Schokolade, Tee und Gebäck ausgeweitet wurden, hatte die Pastorin bei ihren Besuchen stets ein passendes Mitbringsel dabei.
Als erfahrene Dozentin am Religionspädagogischen Institut Loccum schlug ihr Herz in Elze natürlich für die Arbeit mit Kindern. Deshalb gab es nicht nur einmal im Monat eine religionspädagogische Einheit zu einem biblischen Thema im evangelischen Kindergarten, sondern auch die Arbeit mit den Elternteams, für die Evelyn Schneider das Material für den vorgezogenen Konfirmandenunterricht entwickelte.
Gern erinnert sie sich an die vielen Veranstaltungen in der Peter und Paul-Kirche, in der nicht nur Gottesdienste und Konzerte, sondern auch ein Kinoabend oder die „schwebende Ausstellung“ im Luther-Jahr auf dem Programm standen. Damals hingen 200 von Gemeindegliedern gestaltete Leinwandrahmen an Nylonfäden in der Kirche - gerade so, als ob sie schweben würden.
In ihre Amtszeit fiel auch die Komplettrenovierung des 25 Jahre alten Gemeindehauses, das nun wieder hell und freundlich erscheint: „Ich möchte allen Elzern sagen: seid stolz darauf und pflegt es.“
Evelyn Schneider zieht mit ihrem Mann Armin nach Barsinghausen, freut sich darauf, jederzeit zu ihren Enkeln fahren zu können, da sie bereits zu viele Klaviervorspiele, Fußballturniere und Geburtstage verpasst habe.
Superintendent Cristian Castel wird die 61-Jährige am Sonntag um 15 Uhr im Gottesdienst in der Peter-und-Paul-Kirche in den Ruhestand verabschieden. Um die Vakanzzeit zu überbrücken, wird Pastor im Ruhestand Manfred Hallwaß der Gemeinde zur Verfügung stehen. Peter Rütters