„Da ist er … endlich!“

Söhlde, 14. Februar 2020

Pastor Robert Brühl tritt seine erste Pfarrstelle in Söhlde an

Söhlde. Auf diesen Tag haben die evangelischen Christen in Söhlde, Himstedt und Nettlingen lange warten müssen. Wie sehr, wird beim Blick auf den aktuellen Gemeindebrief deutlich. Unter dem Foto des neuen Pastors Robert Brühl haben die Verfasser einen Satz gesetzt, der die ganze Erleichterung über das Ende einer langen Vakanz ausdrückt: „Da ist er … endlich!“ Ebenso wie die Gemeinde freut sich auch Robert Brühl auf den 23. Februar. An diesem Tag wird Regionalbischof Eckard Gorka den 28-Jährigen in einem Festgottesdienst ins Amt einführen.

Mit seiner Ehefrau Katharina, Sohn Jona (6) und Töchterchen Noëmi (neun Monate) hat Brühl bereits das frisch renovierte Pfarrhaus in Söhlde bezogen. Kaum stand der Umzugswagen in diesen Tagen vor der Tür, wurde die Familie bereits herzlich von mehreren Kirchenvorstandsmitgliedern begrüßt: „Wir wurden hier superfreundlich aufgenommen“, erzählt der neue Pastor.

Brühl wurde in Berlin geboren, wuchs aber im oberbayerischen Landkreis Rosenheim auf. Ein Landstrich, in dem der Anteil evangelischer Christen gerade einmal bei 20 Prozent liegt. Was für den Sohn zweier Ingenieure jedoch kein Grund war, sich nicht in der evangelischen Kirche zu engagieren. „Unsere dortige Kirchengemeinde hat mich durch ihr Festhalten an alten Traditionen und der Offenheit gegenüber neuen Ideen sehr geprägt“, sagt Brühl.

Sieben Jahre lang leistete er in der Diaspora ehrenamtliche Jugendarbeit, fuhr bei strahlendem Sonnenschein, aber auch bei Eis und Schnee mit dem Fahrrad zu den Jugendlichen. Damals entstand der Wunsch nach einem Theologiestudium, der durch die eher flapsige Bemerkung seines Vaters („Einen Pfarrer in der Familie zu haben, ist auch nicht schlecht“) noch verstärkt wurde.

Nach dem Studium an der theologischen Hochschule im fränkischen Neuendettelsau arbeitete Brühl zuletzt als Vikar in Kirchtimpke im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck. Und nun also die erste Pfarrstelle in Söhlde. Für Brühl bedeutet das zunächst eine Zeit der Bestandsaufnahme und des gegenseitigen Kennenlernens. Der Gottesdienstplan bis zu den Sommerferien steht bereits, im Herbst soll der Plan für das kommende Jahr ausgearbeitet werden. Er wolle tragfähige Traditionen bewahren, aber gern auch Neues ausprobieren. „Die Ideen sind da. Aber jetzt heißt es erst einmal anfangen“, sagt Brühl.

Der Ordinationsgottesdienst am Sonntag, 23. Februar, beginnt um 10 Uhr in der Söhlder Martin-Luther-Kirche. Anschließend gibt es einen Empfang im Luthersaal. Seine erste Predigt wird Robert Brühl am Sonntag, 1. März, um 11 Uhr in der Nettlinger Kirche halten. Peter Rütters