Die fetten Jahre sind vorbei

Nachricht 15. Juli 2021

Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld plant größere Regionen

Alfeld. Der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld steht in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Neben der sinkenden Finanzkraft hat die evangelische Kirche in der Region vor allem mit dem Personalmangel zu kämpfen, weil immer mehr Pastoren in den nächsten Jahren die Ruhestandsgrenze erreichen werden: „Es gehen mehr als neue kommen“, sagte der Elzer Superintendent Christian Castel in der Sitzung der Kirchenkreissynode in Alfeld. Das Problem könnte durch größere regionale Einheiten abgemildert werden.

Zwar weisen die Haushaltspläne für die Jahre 2021 und 2022 mit einem Volumen von jeweils knapp 28 Millionen Euro trotz der Corona-Krise kein Defizit aus. Doch die „fetten Jahre“ gehen nach den Worten von Christian Castel langsam vorbei. So werde es 2022 erstmals keine Zuführung an die Rücklagen geben, hinzu kämen die von der Landeskirche vorgegebenen Einsparziele von jährlich zwei Prozent im Planungszeitraum von 2023 bis 2028. Für den Kirchenkreis seien das insgesamt 3,5 Millionen Euro. „Das werden wir auch im Stellenplan merken“, sagte Castel.

Deshalb beschäftige sich der Finanz- und Planungsausschuss mit der Frage, wie der Kirchenkreis künftig zugeschnitten werden kann. Hierzu werden sogenannte Planungsbereiche gebildet. Das sind: Ith/Saaletal, Elze/ Gronau/Nordstemmen, Alfeld/Grünenplan/Duingen, Börde/Freden, Bad Salzdetfurth/Holle/Ambergau sowie Schellerten/Söhlde. Erste Entwürfe dazu kündigte Castel für Anfang September im Finanz- und Planungsausschuss an. Nach seinen Worten gehe es nicht darum, vorhandene Regionen durch neue zu ersetzen. Vielmehr müssten beim Einsatz der vorhandenen Personalressourcen zukünftig in größeren Bereichen gedacht und geplant werden: „Ohne die Springerpastoren wäre es jetzt schon schwierig.“

Dem Bericht der Alfelder Superintendentin Katharina Henking, die Informationen vom Kirchenkreisvorstand bekanntgab, war zu entnehmen, wie viele Personalveränderungen es in den vergangenen Monaten im Kirchenkreis gab und weiter geben wird. Als Beispiel nannte sie die Verabschiedung der Kirchenkreismusikerin Christina Kothen, deren Stelle zur Wiederbesetzung neu ausgeschrieben wurde.

In der von Achim Lindenberg geleiteten Sitzung wurde der Mehler Pastor Dr. Marvin Döbler als neuer zweiter stellvertretender Superintendent für den Amtsbereich Elze gewählt. Er löst Pastor Thomas Müller aus Salzhemmendorf ab, der das Amt jahrzehntelang bekleidete und demnächst in den Ruhestand geht. Peter Rütters