Ein Zeichen für den Frieden

Nachricht Alfeld, 22. Februar 2022

Freiluftgottesdienst auf dem Alfelder Marktplatz erinnert an den ersten Lockdown und den Krieg gegen die Ukraine

Alfeld. Putins Krieg gegen die Ukraine empört die Menschen in der Region Alfeld. Die Kirchen und die Stadt Alfeld wollen deshalb am 13. März ein Zeichen für den Frieden setzen.  Es ist ein historisches Datum: Am 13. März 2020 wurde in Deutschland der erste große Lockdown während der Corona-Pandemie beschlossen. Zwei Jahre später laden die Kirchen und die Stadt Alfeld zu einem großen ökumenischen Freiluftgottesdienst auf dem Markplatz ein. „Hinter uns liegt eine anstrengende Zeit. Wir wollen ein Zeichen für gesellschaftlichen Frieden setzen und für Frieden in Europa bitten“, sagte Superintendentin Katharina Henking während einer Pressekonferenz des Vorbereitungs-Teams. Denn der Krieg gegen die Ukraine hat dem Freiluftgottesdienst eine dramatische Aktualität verliehen.

Der 13. März 2022 ist nach Ansicht der Veranstalter ein guter Tag, um Rückschau zu halten und gleichzeitig den Blick nach vorn zu richten. So sollen während des Gottesdienstes Betroffene zu Wort kommen und über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Corona-Virus berichten. Unter dem Motto „Herz, Stadt, suchen“ wollen Kirchen und Stadt gemeinsam gedenken, bitten und danken. Dieser Dank gilt vor allem jenen, die in den vergangenen zwei Jahren durchgehalten haben. Als Beispiele nannte Katharina Henking Ärzte und Pflegekräfte, Erzieherinnen, die Kassiererinnen an den Supermarktkassen, aber auch die Familien, die unter erschwerten Bedingungen im Home-Office und Home-Schooling arbeiten mussten.

 Nach den Worten des Alfelder Bürgermeisters Bernd Beushausen sind zu dem Freiluftgottesdienst auch die Gegner der Corona-Maßnahmen eingeladen. Zwar bezeichnete er die sogenannten Spaziergänger als „kleine Minderheit“, die die Stadtgesellschaft unter Spannung gesetzt habe. Aber in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft sei eben auch Platz für Kritiker. Der Glaube könne hier eine gute Klammer sein: „Es geht nicht um Ausgrenzung. Wir bieten den Dialog an, wenn er denn gewünscht ist“, sagte Beushausen.

Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst von der Band Sharp Five um Pastor Bernd Ulrich Rüter. Er blickt zuversichtlich in die Zukunft, freut sich darauf, „nach monatelanger Vereinsamung“ endlich wieder zu musizieren und gemeinsam zu singen.

Los geht es am Sonntag, 13. März, um 11 Uhr. An diesem Tag wird der Marktplatz ausschließlich zu Fuß erreichbar sein. Für eine ausreichende Bestuhlung der Besucher ist nach Auskunft der Veranstalter gesorgt. Peter Rütters