„Ein hörendes Herz“

Nachricht Alfeld, 20. September 2022

Christine Bormann ist neue Krankenhausseelsorgerin in Alfeld und Gronau

Alfeld/Gronau. Superintendentin Katharina Henking hat
Christine Bormann als neue Seelsorgerin im Ameos Klinikum
Alfeld und dem Johanniter Krankenhaus Gronau eingeführt. Dabei
erinnerte sie an eine Begegnung mit ihr, die noch gar nicht so
lange her ist. Christine Bormann nahm damals in ihrer Heimat-
gemeinde in Bodenburg die Tätigkeit als Prädikantin auf.
„Einführungen in zwei verschiedene Ämter in einer relativ
kurzen Zeit passieren nicht allzu oft“, erklärte die Superinten-
dentin zu Beginn des Einführungsgottesdienstes im Alfelder
Klinikum.

Als Prädikantin seien die Verkündigung des Evange-
liums und die Gestaltung von Gottesdiensten eine besondere
Gabe. „Als Krankenhausseelsorgerin kommt die Gabe des
Zuhörens hinzu“, betonte Henking. Sie müsse bei ihrer Tätig-
keit keine Nöte und Ängste wegreden, sondern vielmehr den
Patientinnen und Patienten zuhören. „Ein hörendes Herz“,
diesen Leitspruch habe sich die Diakonin selbst mit auf den
Weg gegeben. Die Superintendentin blickte auch auf die Phase
zurück, als es um die Besetzung der Stelle gegangen ist.
„Christine Bormann ließ sich nicht überreden, sie wollte über-
zeugt sein von der Aufgabe und am Ende ihre eigene Ent-
scheidung treffen“, berichtete Henking.

Die fiel dann zur Freude aller zugunsten der seelsorgerischen Tätigkeit in den beiden Krankenhäusern aus. „Ihre Arbeit ist aber nicht nur von Ängsten oder gar Tränen geprägt“, so Henking, die an einen Besuch Bormanns am Krankenbett eines Musikers erinnerte.
Da sei dann die Hitparade vergangener Tage gemeinsam rauf
und runter gesungen worden. „Das tut der Seele ungeheuer
gut“, ist die Superintendentin überzeugt.

Bei der Einführung assistierten Annette Oetjen als Koordination für Hos-
pizarbeit im Leinebergland, die Oberin der Johanniter und
vorherige Pflegedienstleiterin im Gronauer Krankenhaus Mar-
tina Theuner sowie Jens Pohl, der Diakon der katholischen
Gemeinde St. Marien.

Nach dem Gottesdienst, der von der Band InTakt sowie Bläsern musikalisch umrahmt wurde, wünschte auch Alfelds stellvertretender Bürgermeister Andre-
as Behrens der neuen Krankenhausseelsorgerin viel Kraft und
Gottes Segen für ihre Aufgabe. „Ihre Arbeit ist kein Job, son-
dern eine Berufung“, meinte Behrens. Oftmals wür-
den die Begegnungen ja in schwierigen Situationen stattfinden.

Ärzte und Pfleger hätten meist keinen Spielraum für inten-
sive Gespräche am Krankenbett. „Umso wichtiger ist es, wenn
dann jemand da ist und die Hoffnung geben kann, dass es wie-
der besser wird“, sagte Behrens, der überzeugt davon ist, dass
ein Gespräch zum inneren Heilungsprozess beiträgt.

Zweimal pro Woche ist die Mitarbeiterin des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld in den beiden Krankenhäusern unterwegs und macht Patientenbesuche. Dann geht die 55-Jährige von Zimmer zu Zimmer, bietet den Patienten vertrauliche Gesprä-
che an, wobei Konfession oder Weltanschauung keine Rolle
spielen. Zu erreichen ist Christine Bormann über die jeweili-
gen Stationen oder unter der Rufnummer 05182/583 7073. Michael Vollmer