Hier geht es Hand in Hand

Nachricht Holle, 26. März 2022

Visitation von Superintendentin Katharina Henking in der Kirchenregion Holle

Holle. Wie läuft die Arbeit vor Ort? Was sind die Sorgen und Nöte der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in den Gemeinden, welche Anliegen bewegen sie? Rede und Antwort stand Superintendentin Katharina Henking mit ihrem Team während der einwöchigen Visitation in der Kirchenregion Holle. Dabei traf sie überall auf Menschen, die sich mit Herzblut für ihre Arbeit einsetzen.

„Hier geht es Hand in Hand“, freute sich die Superintendentin nach einem gut einstündigen Gespräch mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern in der Schäferscheune Sillium. Katharina Henking war mit Ute Bertram vom Kirchenkreisvorstand nach Sillium in deren alte Heimat gereist. Ute Bertram wuchs in Söder auf, wurde in Nette konfirmiert.

Ein Thema des Nachmittags war die Kinderbetreuung in der Gemeinde Holle. Hier plädierte der stellvertretende Grasdorfer Ortsbürgermeister Heinrich Hartmann für ein „Kinderdorf“, das mit der politischen Gemeinde und der Kirche gemeinsam entstehen könnte: „Denn allein schafft das keiner“, sagte Hartmann angesichts der großen Nachfrage vieler junger Familien nach Kita-Plätzen. Superintendentin Henking begrüßte die Idee aus Grasdorf: „Da haben Sie mich mit im Boot.“

Da Pastor Peter Michael Wiegandt im nächsten Jahr in den Ruhestand geht, bat Holles Gemeindebürgermeister Falk-Olaf Hoppe um eine rasche Wiederbesetzung der Stelle. Zwar bevorzugten junge Pastoren und Pastorinnen nach den Worten der Superintendentin Städte. Doch Holle sei ein „wunderbarer Standort“ in einer herrlichen Gegend mit einladenden Kirchen, instandgesetzten Pfarrhäusern sowie einer guten Infrastruktur  und hervorragenden Verkehrsanbindungen. Eine weitere Vakanz wird es bereits im Mai dieses Jahres in Hackenstedt geben, da Pastorin Silke Fahl auf eine andere Probedienststelle wechselt. Hier versprach Katharina Henking den Einsatz der Springerpastoren Andrea Haase, die bereits in der Region bestens bekannt ist.

Veränderungen kündigte die Superintendentin auch beim Thema Gebäudemanagement an. Mit mehr als 120 Kirchen und Kapellen sei der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld zwar „steinreich“. Jedes Gotteshaus im Dorf sei jedoch Heimat- und Kraftort. Deshalb müsse gut überlegt werden, wie diese Gebäude vernünftig in die Zukunft zu führen seien.

Glücklicherweise kann die evangelische Kirche im Raum Holle auf eine große Anzahl ehrenamtlich engagierter Menschen setzen, was beim Besuch von Katharina Henking in Luttrum deutlich wurde. Bevor sie dort bei schönstem Wetter draußen vor der Annen-Kapelle mit den leitenden Köpfen der Besuchsdienstkreise ins Gespräch kam, warf die Superintendentin einen Blick in die Kirche mit ihren 14 Deckenmedaillons aus dem Jahr 1716. „Dies ist ein ganz besonderes historisches Gotteshaus und zeugt mit seiner Kirchenstiftung von der Nähe zur Gemeinde“, sagte Katharina Henking.

 Und diese Nähe zu den Menschen stellen auch immer wieder die MitarbeiterInnen der Besuchskreise her. Sie gratulieren betagten Geburtstagskindern persönlich, bringen kleine Geschenke mit und nehmen sich bei den Gesprächen viel Zeit. Dabei kommt es nicht selten zu bewegenden Momenten, wie Christa Könnecker aus Luttrum berichtete. So flossen Tränen der Rührung, als sie während der Pandemie allen Senioren mit bunten Primeln eine Freude an der Haustür machte.

Bis zu 60 Besuche absolvieren die Frauen und Männer im Jahr, sind mit Herzblut bei der Sache. Anders als in anderen Gemeinden im Landkreis, ist die Zahl der SeniorInnen in der Region Holle allerdings rückläufig. Gegen den Trend zieht es viele junge Familien in die Gemeinde der Schlösser und Burgen. Gleichwohl zeigte sich Katharina Henking vom Engagement des Teams beeindruckt: „Sie investieren viel Zeit und Kraft in die Kirchenarbeit. Damit zeigen Sie beispielhaft, wie es bei Kirche laufen sollte. Sie geben und empfangen zugleich.“

Nach insgesamt 40 Stunden und 640 Kilometern endete die Visitation am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Holler Kirche. Hier bedankte sich Katharina Henking bei Pastor Peter Michael Wiegandt, der in Krisenzeiten und Vakanzen immer wieder durchgehalten habe. Ihr Dank galt aber auch den vielen Frauen und Männern, die sich trotz der Corona-Pandemie immer wieder ehrenamtlich für ihre Kirche vor Ort eingebracht haben: „Sie sind das Qualitätsmerkmal der Kirche“, sagte die Superintendentin. Peter Rütters