Abschied in Duingen

Nachricht Duingen, 08. Februar 2023

Pastorin Inga Leicher wechselt nach Brüggen

 Die Freude über den frischen Wind in der Kirchengemeinde Duingen und Coppengrave mit der Kapellengemeinde Ith-Weenzer-Bruch war groß, als vor knapp einem Jahr Pastorin Inga Leicher ihre seelsorgerische Tätigkeit begann. Doch nach knapp einem Jahr trennen sich nun wieder ihre Wege. Auf eigenen Wunsch hatte die im Sommer von Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder in der Duinger Katharinenkirche ordinierte Pastorin für viele überraschend bei der Landeskirche um einen Stellenwechsel gebeten.

Bei der Verabschiedung durch Superintendentin Katharina Henking im Duinger Gemeindehaus gab es  für die Theologin viele gute Wünsche mit auf ihren weiteren beruflichen Weg. Kirchenvorsteherin Claudia Köhler erklärte: „Die Nachricht hat bei uns großes Bedauern ausgelöst. Wir haben Inga Leicher in der Zeit kennen und schätzen gelernt.“ Lob gab es insbesondere auch für ihre souveräne Art. Die Kirchenvorsteherin erinnerte an die zahlreichen Gottesdienste, die sie mit nachdenklichen und auch humoristischen Einlagen gleichermaßen bereichert hat. Dazu kamen viele weitere Begegnungen im Gemeindeleben. Zudem war Inga Leicher die letzten Monate als Vorsitzende des Kirchenvorstandes in Duingen tätig. „Wir haben Verständnis für ihre Beweggründe, der Kirchenvorstand bedauert aber den Verlust sehr“, meinte Claudia Köhler.

Auch die übrigen Gemeinden, die Inga Leicher seelsorgerisch begleitete, hätten gerne weiter mit ihr zusammengearbeitet. „Meine Gefühle sind in dieser Stunde gemischt. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mir für den Probedienst Ihrer Pastorin Inga Leicher von Herzen Gelingen gewünscht hätte“, stellte Superintendentin Katharina Henking fest. Die junge Theologin sei damals mit fliegenden Fahnen in die Kirchengemeinde, die sie sich selbst ausgesucht hat, gekommen. „Drei Jahre dauert der Probedienst für die Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger im Pfarramt. Lehrjahre sind das. Alles ist neu“, erklärte Henking. Dazu gehöre insbesondere die volle Verantwortung für ein Pfarramt. „In Freud und im Leid ist die Pastorin nicht nur Amtsträgerin. Unter dem Talar schlägt ein Herz, das einen Wärmestrom braucht, das sich auch dann getragen wissen muss, wenn mal ein Fehler passiert.“

Inga Leicher habe in der zurückliegenden Zeit sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Trotz aller Bemühungen und Gespräche sei dann aber deutlich geworden, dass die Theologin für sich an diesem Ort keine Perspektive sieht. „Aber solch eine solche Perspektive ist für einen gelingenden Einstieg in ein langes Berufsleben als Pastorin unbedingt erforderlich“, so Henking.

Der Abschied in Duingen und Coppengrave sei für Inga Leicher zugleich mit einem Aufbruch verbunden. Die Superintendentin ist froh darüber, dass Inga Leicher dem Kirchenkreis erhalten bleibt. Ihr beruflicher Weg führt die Geistliche nun nach Brüggen, Eberholzen und Rheden. Henking dankte allen Menschen, die sich in den Gemeinden engagieren und nach vorne schauen. Ein besonderer Dank galt auch der stellvertretenden Superintendentin Andrea Haase und Pastor Dr. Cornelius Meisiek, dass sie die Vakanzvertretung übernehmen. Henking blickte auch auf die vielen freien Pfarrstellen und Vakanzen in dem großen Flächenkirchenkreis. So werde sie in den nächsten fünf Monaten sechs Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand verabschieden. Durch die immer dünner werdende Personaldecke müssten nun ganz dringend die strategischen Fragen der pfarramtlichen Arbeit angegangen werden. „Nach der Vorarbeit im Kirchenkreis müssen wir nun in den Gremien einen Gang höher schalten“, so Henking. Michael Vollmer