Vom Akteur zum Zuhörer

Nachricht Betheln, 18. August 2024

Bewegender Abschied von Pastor Ulrich Junak in Betheln

Betheln. Es war ein sehr bewegender Gottesdienst, als Pastor Ulrich Junak am Sonntag nach 27 Jahren in der Bethelner Andreaskirche in den Ruhestand verabschiedet wurde. Schon beim Einzug in die vollbesetzte Kirche erklang auf der Orgel „Time to say goodbye“, was dem Gottesdienst von Anfang an eine emotionale Note verlieh. Am Ende des Gottesdienstes gab es für den beliebten Pastor stehende Ovationen: „Ihr habt es mir leicht gemacht, hier Pastor zu sein. Es war eine gute Zeit“, sagte Ulrich Junak.

Superintendentin Franziska Albrecht erinnerte an die Anfänge seiner Laufbahn, die Ulrich Junak nach dem Studium in Göttingen und Hildesheim zunächst zum Vikariat nach Nordstemmen und nach neun Jahren an der Berufsschule schließlich 1997 nach Betheln geführt hatte. Ulrich Junak habe im Laufe der Zeit Gemeinden, Orte und Kirche „gesammelt“: „Denn wenn die Menschen, die zu Kirche halten, weniger werden, werden die Arbeitsräume für Pastoren weiter.“

 Neben Betheln mit den Ortschaften Eddinghausen und Haus Escherde habe Pastor Junak auch in Barfelde, Nienstedt, Eitzum und Hönze gewirkt. Jetzt gehe ein ganzes Arbeitsleben im Dienst für die Menschen zu Ende: „Sie werden vom Akteur zum Zuhörer.“

Ulrich Junak werde in Erinnerung bleiben als ein Mann der Theologie mit Musik und Schauspiel, Bewegung und Sport, Natur und regionalem Blick zu verbinden verstand. „Die Vielfalt der Gottesdienstformen, das Engagement für die Pfadfinder, der Einsatz für die Musik. All das hat Sie und die Menschen geprägt, einander nahegebracht“, sagte Franziska Albrecht.

Wenn Pastor Junak jetzt in den Ruhestand gehe, bleibe der Gemeinde ihre Glaubensheimat. In den Wechselfällen des Lebens, für Gottesdienste und Seelsorge, Konfirmandenunterricht und vieles mehr seien nun Pastor Lukas aus Gronau und Pastorin Leicher aus Eberholzen für die Menschen da.

Gronaus Bürgermeister Ulf Gabriel bedankte sich in seinem Grußwort bei Pastor Junak, der das Leben in den Dörfern entscheidend mitgeprägt und die Gemeinden zusammengeführt habe. Er überreichte dem sportlichen Pastor einen Gutschein für die nächste Freibadsaison, „damit er vom Startblock und nicht von der Kanzel springt.“

Für die Vereine und Verbände ergriff der Vorsitzende des MTV Betheln das Wort. Frank Nesemann bedankte sich für den persönlichen Einsatz von Ulrich Junak, der in den vergangenen 27 Jahren nicht nur Pastor, „sondern Teil unserer Gemeinschaft war.“

Weitere Grußworte sprachen Pastor Bernd Rüter für die Kolleginnen und Kollegen sowie Vertreter des Gospelchors, des Männerkreises und der Kirchenvorstände.

Bei Gegrilltem, von Gemeindegliedern gespendeten Salaten, Eis und Getränken nutzten zahlreiche Gottesdienstbesucher anschließend die Gelegenheit, um sich persönlich von dem beliebten Pastor zu verabschieden. Peter Rütters