Ein Theologe mit Herz

Nachricht Coppenbrügge, 11. Februar 2024

Einführungsgottesdienst für Pastor Ingo Wiegmann in Coppenbrügge

Coppenbrügge. Für die evangelischen Christen in Coppenbrügge und Umgebung war es ein Festtag. Die St. Nicolai-Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, alle wollten dem neuen Pastor Ingo Wiegmann einen herzlichen Empfang bereiten. Die Vakanzvertreterin Martina Frost brachte es zu Beginn des Einführungsgottesdienstes auf den Punkt: „Lieber Ingo, wir sind so glücklich, dass du da bist.“ Sie begrüßte den neuen Pastor mit einem „Moin“. Ganz so wie im ostfriesischen Hage, wo Ingo Wiegmann zuvor lange Jahre als Pastor wirkte.

In ihrer Einführungsansprache stellte Superintendentin Franziska Albrecht den neuen Pastor als einen Theologen mit Herz vor. Dass er Gott und die Menschen liebe, habe er ihr immer wieder bei mehreren Gesprächen erzählt.

 Pastor Wiegmann habe bereits viele Kirchen und Glaubensgemeinschaften durch seine Neugier kennengelernt, wisse auch um die Unterschiede zwischen Ost und West aus eigenem Erleben: „Daher ist er gewiss: Kirche ist vielfältig und kann sich wandeln, unterschiedliche Formen annehmen und dennoch im Kern gemeinsam das Evangelium teilen“, sagte die Superintendentin.

Sie wünschte Ingo Wiegmann eine inspirierende Zeit in den Kirchengemeinden Coppenbrügge, Am Ith und Ith-Nesselberg. Da Theologie und Glauben viel mit einem guten Rezept und den unterschiedlichsten Zutaten zu tun habe, beginne für ihn nun eine Zeit, um gemeinsam am Gemeinderezept zu arbeiten. Franziska Albrecht: „Wie bei einem guten Koch geht es auch im gelebten Glauben darum, das Alte immer wieder neu zu interpretieren.“

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es im Gemeindeleben einmal nicht harmonisch laufen sollte, könnten die Gemeindeglieder von ihrem neuen Pastor auch die Feinheiten einer ostfriesischen Teezeremonie lernen. Die habe viel mit Wertschätzung, Respekt und Versöhnung zu tun: „Wenn man die dritte Tasse Tee, egal ob mit Kluntje und Wölkje oder ohne, gemeinsam getrunken hat, dann kann man schwerlich im Groll auseinandergehen“, sagte die Superintendentin.

Beim Stichwort Tee erinnerte sich Pastor Wiegmann an sein Abschiedsgeschenk aus Ostfriesland. Seine alte Gemeinde hatte ihm ein Teeservice mit der Ostfriesenrose überreicht, damit er seinen Tee auch im Weserbergland trinken könne: „Falls die Wasserqualität den ostfriesischen Ansprüchen genüge“, hieß es damals augenzwinkernd. Peter Rütters