Alfeld. Nach elfeinhalb Jahren als Altenheimseelsorger ist Pastor Heinrich Schlimme am Sonntag in den Ruhestand verabschiedet worden. „Ich habe hier viele tolle Menschen kennengelernt, die mein Leben bereichert haben. Mein Herz ist mit großer Dankbarkeit erfüllt“, sagte Heinrich Schlimme während seiner letzten Predigt im aktiven Dienst in der Kirche St. Nicolai.
Nach den Worten von Superintendentin Katharina Henking hat der scheidende Pastor das Evangelium in den Senioreneinrichtungen und Pflegeheimen der Region Alfeld stets mit Herz und Verstand verkündigt. St. Elisabeth habe ihm dabei ganz besonders am Herzen gelegen.
Katharina Henking erinnerte an die schwere Coronazeit, in der die Einsamkeit der Heimbewohner besonders schlimm gewesen sei, da diese ihre letzten Tage und Stunden allein und ohne die Nähe ihrer Angehörigen verbringen mussten. Doch Pastor Schlimme habe nie aufgehört präsent zu sein: „Du hast alle Wege des Kontakts ausgeschöpft, die möglich waren“, sagte die Superintendentin. Auch für die Mitarbeitenden in den Einrichtungen habe er immer ein offenes Ohr gehabt und sie in ihrem oft schweren und anstrengenden Dienst unterstützt.
Neben der Coronakrise habe sich Heinrich Schlimme auch während des Hochwassers im Jahr 2017 bewährt, als die Parkresidenz durchflutet wurde. Damals mussten die Bewohnerinnen und Bewohner in der Notunterkunft in Gerzen untergebracht werden, wo der Pastor 70 Seelsorgegespräche in zwei Tagen führte. Katharina Henking: „Bewegende Zeiten hast du mit den dir anvertrauten Menschen durchgestanden, Hände gefaltet, getröstet, ermutigt.“
Als „Pastor in Rufbereitschaft“ werde Heinrich Schlimme auch in Zukunft die Kolleginnen und Kollegen unterstützen. Ganz so, wie er es schon in der Vergangenheit getan habe: „Wir konnten immer auf dich zählen. Du hast von geschwisterlicher Dienstgemeinschaft nicht nur geredet, du hast sie gelebt“, sagte die Superintendentin.
Im Namen der Kollegenschaft bedankten sich die Pastoren Erich Wenneker und Bernd Rüter bei Heinrich Schlimme. „Abschied ist ein scharfes Schwert“ zitierte Bernd Rüter einen Song von Roger Whittaker. Der Titel passe besonders gut auf Heinrich Schlimme, der sich stets als netter und hilfsbereiter Kollege erwiesen habe. Als Vertreter der geburtenstarken Jahrgänge überreichte Bernd Rüter das Buch „Abschied von den Boomern“ an Heinrich Schlimme. Peter Rütters