Hildesheimer Land-Alfeld. Die Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld hat kürzlich in Hildesheim getagt. Ein Schwerpunkt war dabei die Vorstellung der Kandidierenden für die anstehenden Wahlen zur Landessynode, dem höchsten Parlament der hannoverschen Landeskirche. Für eine Dauer von sechs Jahren legt dieses Gremium die großen Linien kirchlichen Handelns fest – von Finanzentscheidungen über die Verteilung der Kirchensteuern bis hin zu theologischen Grundsatzfragen und gesellschaftlichen Stellungnahmen.
Die Wahl findet erstmals vollständig digital statt. Alle Wahlberechtigten erhalten Anfang dieses Septembers persönliche Zugangsdaten, mit denen sie ihre Stimmen online abgeben können und zur Info eine Broschüre, in der sich die Kandidierenden vorstellen.
Wahlberechtigt sind die Mitglieder von Orts-, Gesamt- und Kirchenvorständen, die Synodalen der Kirchenkreise sowie alle Pastorinnen und Pastoren im aktiven Dienst. Sie vertreten die Gemeinden und Kirchenkreise bei der Wahl. Der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld gehört zusammen mit den Kirchenkreisen Hameln-Pyrmont, Hildesheim-Sarstedt und Peine zum Wahlkreis III.
Gewählt wird auf drei Stimmzetteln – für Ordinierte, beruflich Mitarbeitende und Ehrenamtliche. Jede Wählerin und jeder Wähler hat so viele Stimmen, wie Sitze im jeweiligen Wahlkreis zu vergeben sind. Gewählt sind die Kandidatinnen und Kandidaten mit den meisten Stimmen; bei Stimmengleichheit entscheidet das Los.
Als Kandidierende für die Wahl stellten sich bei der Sitzung der Kirchenkreissynode Pastorin Corinna Engelmann und der Ehrenamtliche Finn Peters aus dem Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld sowie der Kirchenmusiker Christof Pannes, die Pastorin Dr. Heidrun Gunkel (beide Kirchenkreis Peine), die Kulturpädagogin Dr. Friederike Fetting und die Pastorin Hanna Dallmeier (beide Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt) vor. Es fehlte der Ehrenamtliche Oliver Bischoff (Kirchenkreis Peine).
Superintendentin Franziska Albrecht berichtete anschließend von den Ergebnissen einer gemeinsamen Klausurtagung des Kirchenkreisvorstandes und des Finanz- und Planungsausschusses und skizzierte anstehende Herausforderungen für den Kirchenkreis: Demnach seien bis Ende 2025 unter anderem durch eine starke Ruhestandswelle bei Hauptamtlichen erhebliche Lücken in der Versorgung mit Pastor*innen und Diakon*innen zu erwarten. Dazu komme die ländliche Lage des Kirchenkreises mit seinen kleinteiligen Gemeindestrukturen, eine wachsende Bürokratielast und schließlich die von der Landessynode erwarteten Einsparvorgaben von mindestens 30 Prozent bis 2035. Dies mache gemeinsame Diskussionen zu Strukturfragen unumgänglich.
Ziel müsse es sein, als eine lebendige und in der Fläche präsente Kirche weiterhin verlässlicher Ansprechpartner für die Menschen zu sein und ein attraktives Umfeld für Ehren- und Hauptamtliche zu bilden. Um Ideen für strukturelle Veränderungen zu diskutieren, ist am 20. November eine Sondersitzung der Kirchenkreissynode geplant. Alle Synodalen seien herzlich eingeladen, sich einzubringen, so Albrecht.
Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung verabschiedete die Synode den Jahresabschluss 2024 des Kirchenkreises mit einem Bilanzergebnis von 657.525,44 Euro. Von dem Ergebnis fließen 4000 Euro in eine Sonderrücklage für die Dacherneuerung der Suptur Alfeld. Der Rest soll je zur Hälfte für die allgemeine Ausgleichs- und die allgemeine Baurücklage verwendet werden. Wie Markus Melzer vom Kirchenamt Hildesheim erklärte, sei dieses Ergebnis in erster Linie aufgrund der derzeit hohen Vakanzquote bei den Pfarrstellen möglich. So war im Kirchenkreis im Jahr 2024 jede fünfte Gemeindepfarrstelle nicht besetzt, was zu deutlichen Minderaufwendungen im Haushalt führte, so Melzer.
Ebenfalls beschlossen wurde die Einrichtung einer Stelle für betriebliches Wiedereingliederungsmanagement (BEM).
Holger Schütte wurde als neues Mitglied in den Ausschuss für Gottesdienst und Kirchenmusik nachgewählt.