Kirchenkreis - Die Sachen sind ausgepackt, die neue Dienstwohnung in Alfeld ist bezogen und die Eindrücke der feierlichen Einführung in der vollbesetzen Alfelder St. Nicolai-Kirche am 1. Advent sind noch sehr präsent. André Dittmann lebt sich ein. Nun kann sich der neue Superintendent voll auf seinen Dienst im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld konzentrieren. „Darauf freue ich mich“, sagt der 51-Jährige, der in Gronau (Leine) geboren ist und in Bielefeld, Heidelberg und Münster studiert hat. Zunächst möchte er die Menschen, die ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden im Kirchenkreis kennenlernen.
„Nach dem ersten Vierteljahr möchte ich mit allen Hauptamtlichen gesprochen haben“, formuliert er sein Ziel. Dazu gehöre unter anderem, die Pastoren und Diakone im Amtsbereich zu besuchen. Wichtiger als das eigene Erzählen werde dabei das Zuhören sein. Aufgabe von Kirchenleitung sei seiner Ansicht nach, die Sinnhaftigkeit von Entscheidungen zu erklären. Dabei sei ihm Transparenz besonders wichtig.
Er wolle Neues ausprobieren und evaluieren. Dennoch möchte er die vorhandenen Strukturen wahrnehmen und wertschätzen: „Schließlich fängt der Kirchenkreis nicht bei null an“, sagt Dittmann. Und weiter: „So wie ich es sehe, sind die Dinge hier sehr gut aufgestellt.“
In der Kooperation liege seiner Ansicht nach eine große Kraft: „Ich möchte mit Franziska Albrecht als Teil der Doppelspitze daran arbeiten, dass der Kirchenkreis als Ermöglicher und nicht als Begrenzer wahrgenommen wird. Kirche soll fröhlich, lebendig und sichtbar sein“, betont der neue Superintendent, der über zehn Jahre lang Pastor im Oberharz war und dort auch neue Gottesdienstformate entwickelt hat. Insbesondere Ehrenamtlichen wolle er den Rücken stärken, denn schließlich sei Engagement nicht selbstverständlich, so Dittmann.
Er sei ein Mensch, der Strukturen und Ordnung liebe. Ziel müsse es sein, Aufgaben zu bündeln, um mehr Zeit für den Austausch mit Menschen zu haben. Dazu komme eine Priorisierung: „Wir müssen sortieren und entscheiden, was wir machen und was nicht“, betont der neue Superintendent. Er wolle dabei die unterschiedlichen Gaben und Fähigkeiten der Menschen berücksichtigen, „dann macht den Leuten die Arbeit noch mehr Spaß“, so Dittmann weiter. Strukturen müssten an vorhandene Umweltbedingungen angepasst werden.
In seiner Freizeit wandert Dittmann gerne zusammen mit seinem Ehemann Ramon. Außerdem mag er Städtereisen. Er finde es spannend, die Geschichte von Städten erkunden und ein Gespür für Menschen entwickeln. „Ich habe Interesse an Menschen, möchte sie und ihr Handeln verstehen.“
Von Thomas Schlenz