Steinbrück - Die Kirche in Steinbrück platzte am Reformationstag buchstäblich aus allen Nähten: Schon lange vor Beginn des besonderen FEIERabendgottesdienstes füllten sich die Stühle bis auf den letzten Platz. Immer mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene strömten hinein – so viele, dass am Ende sogar Getränkekisten als Sitzgelegenheiten herhalten mussten. Der Grund für diesen großen Andrang: In Steinbrück wurde gleich doppelt gefeiert – Reformation und Halloween!
Das Team des FEIERabendgottesdienstes um Pastor Tim Köppen hatte zu einem außergewöhnlichen Gottesdienst eingeladen, der zwei scheinbar gegensätzliche Feste miteinander verband. Die Freude über die Reformation und die fröhliche Verkleidungstradition von Halloween wurden kreativ und kindgerecht zusammengeführt. Schon beim Betreten der Kirche fiel auf: Hier herrschte keine angespannte Feierlichkeit, sondern fröhliche, erwartungsvolle Stimmung. Viele Kinder kamen bunt verkleidet – als Hexen, Gespenster oder Monster– und fühlten sich sichtlich wohl in der sonst so ehrwürdigen Kirche.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand das Thema „Burgen“ – inspiriert von Luthers berühmtem Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“. Gemeinsam wurde darüber nachgedacht, was Burgen in früheren Zeiten bedeuteten: Orte der Sicherheit, des Schutzes, der Gemeinschaft. Und dann wurde der Bogen gespannt zu Gott selbst – als unsere „feste Burg“, die uns Geborgenheit schenkt, wenn das Leben manchmal stürmisch wird. In verständlichen Worten, begleitet von Musik und kleinen Aktionen, entstand eine lebendige Atmosphäre, in der Kinder und Erwachsene gleichermaßen etwas mitnehmen konnten.
Ein besonderes Highlight wartete nach dem Gottesdienst: In einer einmaligen Kooperation öffnete der Burgverein Steinbrück exklusiv für die Gottesdienstbesucher die Tore der Burg. Während die Erwachsenen bei einer Führung spannende Einblicke in die Geschichte der Burg erhielten, durften die Kinder eine kleine eigene Führung erleben und als kleine Gespenster durch die alten Gemäuer spuken. Mit leuchtenden Augen und viel Gelächter erkundeten sie die dunklen Gänge – ein Erlebnis, das viele so schnell nicht vergessen werden.
„Es war einfach toll zu sehen, wie viele Menschen gekommen sind – die Kirche war rappelvoll, und überall war Lachen, Leben und Freude“, sagte das Team des FEIERabendgottesdienstes im Rückblick. Auch Pastor Köppen zeigte sich begeistert: „Reformation bedeutet, dass Kirche lebendig bleibt und Menschen erreicht – genau das haben wir an diesem Nachmittag erlebt.“
So wurde der Reformationstag in Steinbrück zu einem fröhlichen Fest, das Glaube, Gemeinschaft und Lebensfreude miteinander verband – mit einer vollen Kirche, einem offenen Burgtor und ganz viel Herz. Ein herzliches Dankeschön gilt dem Burgverein für die wunderbare Zusammenarbeit – und allen, die mitgefeiert, mitgelacht und mitgestaunt haben. Steinbrück hat gezeigt: Wenn Reformation und Halloween sich begegnen, kann daraus etwas ganz Besonderes entstehen.
Von Tim Köppen