Woher die Pommes kommen

Nachricht Garmissen, 09. Oktober 2025

Kinder der Kita St. Lukas Garmissen lernen Kartoffelernte kennen

Die Kinder der Kita St. Lukas Garmissen lernten auf dem Feld der Familie Bleckwenn alles über die Kartoffelernte kennen. Foto: Jenny Franitza

Garmissen. Die Vorschulkinder der Ev.-luth. integrativen Kindertagesstätte St. Lukas aus Garmissen erlebten kürzlich die Kartoffelernte der Familie Bleckwenn.

„Woher kommen eigentlich unsere Pommes?“ Diese Frage stellten sich die Kinder innerhalb einer Gesprächsrunde zum Thema Ernährung. Um der Sache auf den Grund zu gehen nahm die Kita die Einladung der Familie Bleckwenn an, sie bei der Kartoffelernte zu besuchen.

So zogen 29 Vorschulkinder mit Schaufeln und Bollerwagen in die Garmisser-Feldmark, wo die Familie Bleckwenn ihr Feld im Rahmen der Bio Terra GmbH & Co KG bewirtschaftet.


Schon von weitem war der Kartoffelroder zu erkennen, der seine Bahnen zog. Beim Näherkommen staunte die Gruppe nicht schlecht. Christina Rihmann-Bleckwenn begrüßte die Kinder vor einem regelrechten „Feldklassenzimmer“.
Es gab Bänke zum Sitzen, vor einem großen Auto, das zur Tafel umfunktioniert wurde, behängt mit Zeichnungen über die verschiedenen Stadien der Kartoffelzucht.

Kindgerecht erklärte sie die einzelnen Stationen, dazu gab es viel zu erkunden, sodass die Kinder mit großem Interesse alles verfolgten, viele Fragen stellten und so manche eigene Erkenntnis fanden, wie: „Es ist ja kein Wunder, dass die arme Mutterkartoffel so fertig aussieht, wenn sie alles für ihre Kinder gegeben hat“.

Zudem wurde der Bogen zur täglichen Ernährung gespannt, die Liste von bekannten Kartoffelspeisen wurde dabei immer länger.


Nach der Theorie folgte dann die Praxis: Die Kinder kletterten mit Moritz Bleckwenn auf die  Kartoffeldämme, um nachzuschauen, was im Inneren zu finden war.


Die Freude über die ersten Funde war so groß, dass nun alle zu Schaufeln und Erntetüten griffen und das große Ernten begann. So eroberten die Kinder einen Kartoffeldamm nach dem nächsten, sodass sich die Erntetüten schnell füllten und so manche Kapuze als umfunktioniert wurde.

Stolz präsentierten die Kinder ihre Ernte: „Schaut, ich bin Profi im Kartoffeln!“ Inzwischen hatte die Besatzung des Roders eine Pause eingelegt und die Maschine in der Nähe geparkt.

Als besonderes Highlight zum Abschluss konnten alle Kinder abwechselnd auf das hohe Fahrzeug klettern, um sich dort von oben einen Eindruck von der maschinellen Ernte zu verschaffen. „Die Steine und Erdklumpen müssen in den Mülleimer, die will keiner haben, da muss man richtig fix sein.”

Die Gruppe konnte noch verfolgen, wie der Roder die sortierten Kartoffeln auf einen Anhänger schüttete, fertig zum Transport in die Fabrik.

In der Abschlussrunde beschlossen alle, ihre Ernte zu teilen. Eine Hälfte kam mit nach Hause, die andere blieb in der Kita, damit alle etwas davon hatten.


In den folgenden Tagen berichteten die Kinder immer wieder von ihren Erlebnissen, wieviel Spaß sie hatten, dokumentierten diese auf einem Fotoplakat, wie „Unsere Pommes wachsen nebenan“ — wobei der Roder den größten Eindruck hinterlassen hatte.

Viele hatten bereits noch am selben Abend die Kartoffeln mit ihren Familien genossen, vorzugsweise als Kartoffelbrei. Nach einigen Wochen ist die Aktion immer noch Thema, denn in der Cafeteria der Kita wurden ebenso verschiedene Kartoffelsnacks, wie Chips oder Bratkartoffeln mit den Kindern zubereitet, verzehrt und die Wunschliste ist noch lang.

Die Kinder und das Team der Kindertagesstätte St. Lukas bedanken sich sehr herzlich bei Familie Rühmann/Bleckwenn, die diese spontane Ernte-Aktion mit großartiger Vorbereitung und viel Engagement ermöglicht hat.

Jenny Franitza