Kemme/Schellerten – Drei Ehrenamtliche aus dem Gemeindeverband Schellerten sind beim Festgottesdienst zum Reformationstag in Kemme mit dem Silbernen Facettenkreuz ausgezeichnet worden. Das Silberne Facettenkreuz ist die höchste Auszeichnung, die in der Landeskirche Hannovers vergeben werden kann. Damit werden Menschen ausgezeichnet, die sich langjährig und in außergewöhnlicher Weise um das kirchliche Leben verdient gemacht und dabei über die eigenen Gemeindegrenzen hinaus gewirkt haben.
Superintendentin Franziska Albrecht übernahm die Ehrung und übergab das Silberne Facettenkreuz an Bernd Aselmann aus der Kirchengemeinde Rautenberg, Axel Witte aus Schellerten von der Kirchengemeinde St. Thomas Wendhausen und August-Ludolf Ohlms, ebenfalls aus Schellerten.
Bernd Aselmann war seit 1982 Mitglied des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde St. Cosmas und Damian Rautenberg. Seit den 1990er Jahren engagierte er sich als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes bis zum vergangenen Jahr. Als Vorsitzender hatte er sich insbesondere um Mietangelegenheiten im Pfarrhaus gekümmert, ebenso um den Friedhof, der ihm bis heute am Herzen liegt. Er sprach mit Handwerkern über Arbeiten in Kirche, Pfarre und auf dem Friedhof und begleitete diese.
Einmal habe er sogar mehrere Stunden lang in der eiskalten Kirche auf einen Handwerker gewartet, der nicht erschien, berichtete Superintendentin Albrecht in ihrer Laudatio.
Außerdem transportierte Aselmann Material für Feste und Veranstaltungen in der Kirchengemeinde, organisierte Helfer und plante selbstständig Aktionen, für die er ebenfalls Ehrenamtliche gewinnen konnte. Bis heute ist er stets ansprechbar für alle Belange kirchlichen Lebens in Rautenberg. Auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt unterstützt er die Gemeinde.
Axel Witte ist seit 2000 Mitglied und Vorsitzender des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde St. Thomas in Wendhausen. Außerdem engagierte er sich als Mitglied des Kirchenkreisvorstandes und des Kirchenkreisverbandsvorstandes und war parallel Bürgermeister der Gemeinde Schellerten. Dabei habe er sein Engagement als Politiker und als engagierter Christ für die positive Weiterentwicklung von Kirchengemeinde, Gemeindeverband und Kirchenkreis verbunden, heißt es in der Verleihungsbegründung. In seine Amtszeit fielen der Verkauf des Pfarr- und Küsterhauses, der Bau eines neuen Gemeindehauses und die Sanierung der Kirche. Nach dem Tod von Pastor Winkelmann übernahm er zusätzlich das Amt des Gemeindeverbandvorsitzenden, das er bis heute ausfüllt.
Witte wolle die Arbeit in den Kirchengemeinden vor Ort halten und denke und handele dabei aber gleichzeitig regional. Weiterhin übernimmt und koordiniert er den Küsterdienst in der Kirche St. Thomas und verwaltet seit 2023 auch den Friedhof der Kirchengemeinde. Ehrenamtlich kümmert er sich um Mäharbeiten. Maßgeblich war Witte für die Einrichtung des kürzlich eröffneten, neuen Regionalbüros in Schellerten und die Einwerbung von Mitteln aus dem Programm „Attraktives Gemeindebüro“ der Landeskirche verantwortlich. Als ausgebildeter Verwaltungsbeamter sei Witte für die Kirchengemeinde und den Gemeindeverband von unschätzbarem Wert. Immer wenn es etwas in der Gemeinde zu tun gebe, sei er mit Herz und Hand dabei, heißt es in der Vorschlagsbegründung für das Silberne Facettenkreuz.
August-Ludolf Ohlms engagiert sich seit 1988 im Kirchenvorstand der Kirchengemeinde St. Petri Schellerten. Außerdem führt er seit 1994 die Kirchengemeinde als Vorsitzender des Kirchenvorstands. Seitdem gestaltete er unter anderem Umbauten in Kirche und Pfarrhaus sowie Umgestaltungen des alten und neun Friedhofs mit. Seit den 1990er Jahren arbeite er als Vordenker mit großer Weitsicht an der Entwicklung des Verbandes Region Schellerten mit. Ihm sei wichtig, das kirchliche Leben in Schellerten und im gesamten Planungsbereich zu erhalten, so die Vorschlagsbegründung. Zudem ist Ohlms seit 1982 Ortsbürgermeister und war Mitglied im Hildesheimer Kreistag sowie im Rat der Gemeinde Schellerten. Besonders verdient gemacht hat er sich auch bei der Pflege und beim Erhalt des alten und des neuen Friedhofes, der Kirche sowie des Pfarrhauses. Durch die Einbindung ehrenamtlicher Kräfte und die Erledigung von Arbeiten in Eigenleistung konnten Kirchengemeinde, Kirchenkreis und Landeskirche dabei viel Geld einsparen. So konnte das Pfarrhaus von 2022 bis 2025 umgebaut und der Hof 2025 umgestaltet werden. Ohlms unterstütze außerdem die jeweiligen Pfarrfamilien und trage dazu bei, dass sich Menschen im Dienst der Kirche sehr wohlfühlen, so die Verleihungsbegründung.
Im Namen der Landeskirche sprach Superintendentin Franziska Albrecht allen Geehrten Dank und Anerkennung für das Engagement aus.
Von Thomas Schlenz