Kirchenkreissynode stellt sich Zukunftsherausforderungen

Nachricht Kirchenkreis, 17. Dezember 2025

Einrichtung einer Steuerungsgruppe beschlossen

Über wichtige Themen für den Kirchenkreis wurde in der Synode abgestimmt. Foto: Thomas Schlenz

Kirchenkreis/Hildesheim – Die Kirchenkreissynode Hildesheimer Land-Alfeld hat zum letzten Mal in diesem Jahr getagt. Die Sitzung stand dabei im Zeichen der Herausforderungen, die auf den Kirchenkreis in den kommenden Jahren warten: Dazu gehört eine starke Ruhestandswelle bei Hauptamtlichen, die erhebliche Lücken in der Versorgung mit Pastor:innen und Diakon:innen erwarten lässt. Hinzu kommen die ländliche Lage mit kleinteiligen Gemeindestrukturen, eine wachsende Bürokratielast und schließlich Einsparvorgaben landeskirchlicherseits von vermutlich mindestens 30 Prozent bis 2035.

 

Bereits im November hatte eine Sondersynode einstimmig festgestellt, dass ein Veränderungsprozess im Kirchenkreis notwendig sei. Als ein potenzielles Instrument solle ein Beratungsprozess zur möglichen Einführung eines Kirchenkreispfarramtes gestartet werden. Ziel des Prozesses sei die Sicherung des Verkündigungsauftrages und des kirchlichen Lebens in den Gemeinden. Hierzu könne die Schaffung von zeitgemäßen Gemeindestrukturen, die Implementierung von multiprofessionellen Teams und die Schaffung von Entlastungsstrukturen beim Thema Verwaltung beitragen, stellte die Synode ebenfalls fest.

Um den Prozess zu begleiten, hat die jüngste Synode im Dezember mit mehrheitlichem Votum eine Steuerungsgruppe eingerichtet. Mitglieder der Gruppe sind die Vorsitzende der Kirchenkreissynode Ute Bertram, Superintendentin Franziska Albrecht und Superintendent André Dittmann, der stellvertretende Kirchenkreisvorstandsvorsitzende Bernd Rossi, der Vorsitzende des Finanz- und Planungsausschusses Bernd Leonhard und der stellvertretende Leiter des Kirchenamts Markus Melzer.

Als weitere Ehrenamtliche sollen Heike Knoke und Ernst-Friedrich Düsing Teil der Steuerungsgruppe werden. Synodenvorsitzende Ute Bertram betonte, dass die tatsächliche Entscheidung über Reformschritte bei der Synode und den Kirchenvorständen liegen werde.

Superintendentin Franziska Albrecht lobte die Diskussionskultur und das vorausschauende Denken in der Kirchenkreissynode sowie die entschlossene Mitarbeit der Synodalen für einen zukunftsfähigen Kirchenkreis.

Zu ihrem Kollegen André Dittmann, der als neuer Superintendent im Amtsbereich Alfeld zum ersten Mal an der Synode teilnahm, sagte Albrecht: „Ich bin froh, dass die Doppelspitze wieder besetzt ist und sehe es als Geschenk, dass Du da bist.“ Dittmann bedankte sich für das warme Willkommen im Kirchenkreis: „Ich freue mich auf das gemeinsame Kennenlernen.“

Als weitere Beschlüsse fasste die Synode die Einrichtung einer halben Springerdiakon:innenstelle mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit sowie die Fortführung einer bestehenden Springerpfarrstelle. Ebenfalls festgelegt wurde eine Erhöhung der Bücherförderung für Studierende auf 200 Euro. Außerdem weiteten die Synodalen den Kreis der Empfänger dieser Förderung von Pastor:innen und Diakon:innen auf Kirchenmusiker:innen sowie Lektor:innen und Prädikant:innen in Ausbildung aus.

Die Synodalen entschieden sich für Veränderungen bei der anteiligen Verwendung von Einnahmen aus Verpachtung (Dotation Pfarre/Kirche) zur Stärkung der Finanzkraft der Kirchengemeinden. Zudem bestätigte die Synode, dass das Kirchenamt künftig Druck und Versand von Kirchgeldbriefen nicht mehr übernehmen könne und die Gemeinden dafür mit finanzieller Unterstützung des Kirchenkreises künftig selbst zuständig sein werden.

Von Thomas Schlenz