Neue Gesichter im Kirchenkreis

Nachricht Kirchenkreis, 07. Oktober 2025

Diakonin Sabine Schwarzhoff und Pastoren Reinhard Surendorff und Dirk Schliephake übernehmen Kasual- und Springerdienste

Diakonin Sabine Schwarzhoff.

Kirchenkreis. Der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld hat Verstärkung bekommen: Eine Diakonin und zwei Pastoren unterstützen bei den sogenannten Kasualdiensten beziehungsweise als Springerpastor. Sie übernehmen Taufen, Beerdigungen, Trauungen und Konfirmationen, wann und wo es gerade nötig ist. Wir stellen alle drei in Kurzporträts vor:

Diakonin Sabine Schwarzhoff

Sabine Schwarzhoff arbeitet bereits seit März mit einer halben Stelle als Kasualdiakonin im Kirchenkreis. Mit der anderen Hälfte ihrer Arbeitszeit ist sie als Diakonin in der Krankenhausseelsorge am St. Bernward-Krankenhaus in Hildesheim tätig. Schwerpunkt ihrer Arbeit im Kirchenkreis sind zurzeit Beerdigungen. Dafür ist sie momentan hauptsächlich in der Region Bad Salzdetfurth unterwegs. „Der Kontakt mit Menschen und das persönliche Gespräch machen mir Freude“, sagt die 61-Jährige, die in Bielefeld geboren wurde und in der Region Hannover aufgewachsen ist. Außerdem habe sie Spaß daran Andachten und Gottesdienste zu entwerfen und zu feiern.

Nach einer intensiven theologischen Ausbildung in Berlin, verbunden mit einer Ausbildung zur Krankenschwester, war Diakonin Schwarzhoff erst in Göttingen und dann 32 Jahre lang im Bereich der Nordkirche in Schleswig-Holstein tätig, zunächst in Kiel und bis zu ihrer Rückkehr nach Niedersachsen in Elmshorn.

Schon seit der Ausbildung wurde Diakonin Schwarzhoff, die zwei erwachsene Kinder hat, bei ihrer Arbeit mit dem Tod konfrontiert: „Ich habe Seminare über die Themen Sterben, Tod und Trauer gegeben“, berichtet sie. Auch habe sie zeitweise auf einer Station für krebskranke Menschen gearbeitet. Eine Trauer-, Seelsorge-, und Predigtausbildung hat sie ebenfalls absolviert. Wichtig sei ihr die Begleitung der Angehörigen sowie die Verkündigung des Auferstehungsgedankens; der Glauben daran, dass der Tod nicht das Ende ist.

Bei Trauergesprächen möchte Diakonin Schwarzhoff herausfinden, was typisch für den jeweiligen Menschen war, was ihn ausgemacht hat. Sie rekonstruiert Lebensgeschichten, stellt sie möglichst authentisch vor, sodass Angehörige sich an die gemeinsam verbrachte Zeit zurückerinnern können. Dabei eröffne achtsames Zuhören viele Türen, so Schwarzhoff. Oft werde sie nach Beerdigungen nochmal zu einem Gespräch eingeladen.

An der Region Hildesheimer Land schätzt sie die abwechslungsreiche Landschaft. In Ihrer Freizeit singt sie gern im Chor, macht Handarbeiten und mag Spaziergänge mit ihrer Fotokamera, besonders gerne in der Natur in der Nachmittagssonne.  

Pastor Reinhard Surendorff. Foto: Thomas Schlenz

Pastor Reinhard Surendorff

Reinhard Surendorff ist als Springerpastor seit April im Kirchenkreis unterwegs. Er wird ebenfalls dort eingesetzt, wo Bedarf ist, zurzeit noch in Bad Salzdetfurth und ab November insbesondere im Bereich Bodenburg. Als Vakanzvertreter begleitet er Gemeinden, die zurzeit keinen Pastor haben, beim Übergang, bis die Stelle wieder besetzt ist. Davor hat er in Hildesheim als Klinikpastor gearbeitet. Surendorff ist in Bramsche in der Nähe von Osnabrück aufgewachsen und 64 Jahre alt. Sein Studium führte ihn auch ins Ausland, ein Jahr war er in Jerusalem und in den USA arbeitete er 15 Monate als Klinikseelsorger.

Zentrale berufliche Stationen in der Landeskirche Hannovers waren bislang Hannover, Stade, Laatzen und Völksen bei Springe am Deister, wo er elf Jahre lang als Gemeindepastor aktiv war. „Seelsorge ist mir wichtig. Dazu gehört für mich das enge Begleiten von Menschen in Krisensituationen. Da sein, zuhören, Menschen dabei begleiten, schwierige Situationen auszuhalten, darum geht es“, erklärt Surendorff.

Außerdem arbeite er gern mit Ehrenamtlichen zusammen: „Ich möchte begleitender Ansprechpartner, beispielsweise für die Kirchenvorstände sein“, betont er.

An der Region mag Surendorff, der in Hildesheim und mit seiner Frau in Springe lebt, die landschaftliche Schönheit, trotz gelegentlich langer Fahrtstrecken im ländlich geprägten Kirchenkreis. Kirche habe nach wie vor viel zu bieten. „Dazu gehört für mich die Unterstützung und Stärkung von Menschen im Leben.“ Der derzeit stattfindende Umbruch verbunden mit vakanten Pfarrstellen bringt seiner Ansicht nach Chancen, vorhandene Strukturen zu überdenken und Neues auszuprobieren. Beeindruckt sei er von den vielen schönen Kirchen im Kirchenkreis. „Wir müssen uns fragen, wie wir diese nutzen können, damit Gemeindeleben weiter gut stattfinden kann“, sagt er.

In seiner Freizeit ist der Vater von drei erwachsenen Kindern und Großvater von zwei Enkelkindern mit Labradorhündin Käthe und Zwergdackel Friedemann draußen unterwegs. Er interessiert sich für Geschichte, fotografiert gerne und hat das Angeln für sich entdeckt: „Ich bin aber eher Schwimmlehrer für die Blinker“, sagt Surendorff lachend.

Pastor Dirk Schliephake.

Pastor Dirk Schliephake

Pastor Dirk Schliephake ist im September mit einer vollen Stelle für Kasualdienste im Kirchenkreis gestartet. Zuvor war er viereinhalb Jahre lang Pastor in Isenbüttel im Kirchenkreis Gifhorn, wo er auch aufgewachsen ist. Nach dem Studium in Bethel und in Heidelberg sowie Stationen als Pastor unter anderem im Bereich Peine, arbeitete der heute 62-Jährige 15 Jahre lang am Michaeliskloster Hildesheim und leitete dort den vielfältigen Arbeitsbereich ‚Kindergottesdienste‘. 

Nach dem Tod seines Vaters, den er in Isenbüttel betreut und nachdem seine Frau eine Pfarrstelle im Amt Neuhaus übernommen hatte, entschied sich Schliephake für einen neuen beruflichen Lebensabschnitt: So sei er auf die Kasualdienststelle im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld aufmerksam geworden. „Ich glaube nicht an Zufall, für mich war das eher ein innerer Lockruf Gottes“, sagt Schliephake. Bereits beim Bewerbungsgespräch habe er ein sehr positives Gefühl gehabt: „Für mich passt die neue theologische Herausforderung.“

Für die Übergangszeit, bis er im November eine Wohnung in der Region Alfeld bezieht, wohnt Schliephake in einem Airbnb: „Auch dies ist für mich eine neue Erfahrung“, sagt er schmunzelnd. Als Kasualdienstpastor übernimmt Schliephake nun ebenfalls schwerpunktmäßig Beerdigungen, überall dort, wo die Personaldecke gerade dünn ist. „Mir gefällt, dass dort mehrere Generationen zusammenkommen“, erklärt er. Beim Trauergespräch erfahre er oft bewegende Lebensgeschichten. „Ich bin neugierig auf die Trauerkultur in dieser Region, auf neue Rituale, die Liedauswahl“, so Schliephake, der zwei erwachsene Töchter hat. Der frühe Tod der dritten Tochter Anastasia im Kleinkindalter prägt die Familie bis heute.

Gemeinsam mit Diakonin Sabine Schwarzhoff und Pastor Robert Brühl wird Pastor Schliephake eine ländliche Kasualagentur aufbauen. Ziel dabei ist es, traditionelle Kasualien zu stärken und neue Segensrituale für den ländlichen Raum zu entwickeln „Wir wollen an besonderen Momenten im Leben von Menschen anknüpfen und den darin berührenden religiösen Resonanzen. Das können berufliche Wendepunkte sein, zum Beispiel ein Jobwechsel oder andere existenzielle Erlebnisse, wie die Erfahrung unerwarteter Vergebung“, verrät Schliephake.

Am Sonntag, 12. Oktober, um 15 Uhr werden Diakonin Sabine Schwarzhoff, Pastor Reinhard Surendorff und Pastor Dirk Schliephake von Superintendentin Franziska Albrecht in einem Festgottesdienst in der Elzer Peter und Paul-Kirche offiziell in ihre Ämter eingeführt.

Von Thomas Schlenz