Alfeld – Warum gibt es in Deutschland zu wenige Organspender? Was bedeutet es für Angehörige, wenn Verstorbene zu Lebzeiten keine Entscheidung zur Organspende getroffen haben? Wie kommuniziert man seine Entscheidung eindeutig? Über diese gesellschaftlich hochaktuellen Fragen sprach Prof. Dr. Monika E. Fuchs vom Theologischen Institut der Leibniz Universität Hannover jetzt vor Schüler:innen des Beruflichen Gymnasiums, der Fachoberschule und der Erzieher:innenausbildung an den Berufsbildenden Schulen Alfeld (BBS) im Rahmen der BBS-Lectures.
Aufmerksam hörten sie in der gut besetzten Aula zu, als die Religionspädagogin das wesentliche, oft verdrängte Dilemma in der Kommunikation über die Organspende beschrieb: Wenn keine Willensentscheidung vorliege, seien es meist die Angehörigen, die in der schwierigen Phase der Trauer eine Entscheidung über die Spende von Organen des Verstorbenen entscheiden müssen. Dieses Problem könne durch eine klare Kommunikation des eigenen Willens über das Ausfüllen eines Organspendeausweises oder eine Eintragung im Spenderregister verhindert werden.
Das große Interesse der Schüler:innen am Thema wurde an zahlreichen Fragen an die Referentin deutlich. So fielen auch die Rückmeldungen sehr positiv aus: „Mich hat das noch mehr ermutigt zu spenden“, sagte eine Schülerin. „Die Stunde war sehr lehrreich“, ergänzte ein weiterer. Auch Lehrerin Susanne Brandes und Schulpastor Dr. Matthias Günther äußerten sich zufrieden: Man merke, dass sich die Schüler:innen mit dem Thema auseinandersetzten, sagten beide. Am Schluss ihres Vortrages riet Professorin Fuchs: „Reden Sie über das Thema und treffen Sie für sich bewusst eine Entscheidung.“