Elze. In einer feierlichen Zeremonie sind am Donnerstag, 10. Juli, die Gebeine von über 30 Menschen, die vor einem Jahr bei Bauarbeiten vor der Elzer Peter- und Paul-Kirche entdeckt und exhumiert worden waren, auf dem Elzer Friedhof wieder bestattet worden.
Zur Beisetzung hinter der Friedhofskapelle hatten Kirchenvorsteherin Nicole Baumgarten-Müller und Pastor Dr. Jens-Arne Edelmann, der die Trauerfeier leitete, eingeladen.
Neben Vertreter:innen der Kirchengemeinde und der Stadt Elze waren auch Bürger:innen der Stadt gekommen, um den vor über 200 Jahren verstorbenen Elzern noch einmal die letzte Ehre zu erweisen.
Archäologen hatten nach dem Fund die Gebeine untersucht und die Knochen auf einen Zeitraum zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert datiert. Laut Edelmann und Baumgarten-Müller ist klar, dass die Menschen vor 1825 verstorben sein müssen, da in diesem Jahr der heutige Friedhof in Elze eingerichtet wurde. Eine Recherche in den Kirchenbüchern von damals habe gezeigt, dass viele Namen heute noch in Elze geläufig seien. Da der zeitliche Abstand nur sechs bis sieben Generationen betrage, gebe es mit Sicherheit noch Verwandte.
In seiner Ansprache nahm Pastor Edelmann die Teilnehmenden der Zeremonie mit auf eine Reise in die Vergangenheit: Elze sei vor über 200 Jahren kleiner, die Straßen schmaler gewesen. Die soziale Not lasse sich aus heutiger Sicht als höher und die gesundheitliche Versorgung als vergleichsweise schlechter einstufen.
Trotz aller Widrigkeiten hätten die Menschen innerhalb von Familie und Kirche Kraft im Glauben gefunden, im festen Vertrauen auf die Auferstehung und auf das ewige Leben. Ihre Gefühle seien vergleichbar mit denen ihrer heutigen Nachfahren gewesen: „Wir stehen auf den Schultern der Menschen von damals. Sie haben wie wir in Elze gelebt, geliebt, gelacht und geweint. Heute nehmen wir gemeinsam Abschied von unseren damaligen Brüdern und Schwestern“, so Edelmann.