Wenn Musik Brücken baut

Nachricht Alfeld, 12. August 2025

Missa Milasurej in der Alfelder St. Nicolai-Kirche

Alfeld. Musik baut Brücken und schafft Verständigung – zwischen Menschen verschiedener Kulturen und zwischen Religionen. Das wurde am Freitag, 8. August, bei der Aufführung der „Missa Melarurej“ in der Alfelder St. Nicolai-Kirche deutlich. Zahlreiche Besucher ließen sich das Konzert, das einer der Höhepunkte im Programm der diesjährigen Fredener Musiktage war, nicht entgehen.

In der Neukomposition hatten Maximilian Guth und Ehsan Ebrahimi die Missa Papae Marcelli von Giovanni Pierluigi da Palestrina aus der Renaissance geschickt mit musikalischen Elementen aus den Traditionen des Judentums und des Islams verbunden.

Neben das christliche „Agnus Dei“ (Lamm Gottes) traten religiöse Gedichte in persischer Sprache und Lieder, die von der Rahmentrommel Daff aus der islamischen Strömung des Suffismus begleitet wurden. Dazu kamen auch Rezitationen aus dem jüdischen Kaddish-Gebet mit klezmerartigen Klängen sowie Gebetstexte und Melodien aus der russisch-orthodoxen Kirche.

Das Verbindendende zwischen den drei abrahamitischen Religionen zeigte sich auch anhand des Bekenntnisses „Credo in unum Deum“ (lateinisch für: Ich glaube an einen Gott) oder anhand eines islamischen Gedichts aus dem 13. Jahrhundert mit der Passage: „Die Menschen sind Glieder miteinander verwoben, Von gleichem Stoff aus der Schöpfung gehoben.“

Der Anspruch von Einstimmigkeit und Mehrklang, der einen Dialog zwischen den Religionen symbolisieren soll, wurde von Chor und Ensemble damit gut eingelöst. Sehr passend in einer Zeit, in der Wunsch nach einem stabilen Frieden angesichts der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine groß ist.  

Das sah auch das Publikum so und bedankte sich am Ende bei den Künstlern mit minutenlangem Applaus. Das Konzert fand in Kooperation mit der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Nicolai und der Kulturvereinigung Alfeld statt. Gefördert wurde es von der Hanns-Lilje-Stiftung, dem Lions Club Alfeld und der Bürgerstiftung Alfeld.

Von Thomas Schlenz

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Thomas Schlenz
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