Nienstedt. Die Kirchengemeinde Nienstedt lädt für Samstag, 27. September, zur Einweihung der sanierten St. Andreas-Kirche herzlich ein. Nach einer Andacht um 10.30 Uhr sind von 11 bis 12 Uhr Kirchenführungen in Kleingruppen geplant. Nach einer Mittagspause soll von 12.30 Uhr bis 13 Uhr ein offenes Singen stattfinden. Für Verpflegung ist mit Bratwurst vom Grill und kühlen Getränken gesorgt.
Seit 2024 lief an der Kirche eine sogenannte außerordentliche Instandsetzung, die vom Amt für Bau und Kunstpflege (ABK) begleitet wurde. Bauleitender Architekt für das Projekt war Thido Saueressig. Die Investitionssumme von 560 000 Euro wurde laut Saueressig größtenteils durch die Landeskirche Hannovers finanziert.
Von Juni 2024 bis Juli 2025 wurde laut laut Volker Klingebiel vom Kirchenvorstand der Turm der Kirche saniert und war dafür eingerüstet.
Dafür wurde die Turmbekrönung, die Ziffernblätter und die Schlagglocke abgebaut. Ein Dachdeckerbetrieb entfernte die alten Schiefer und die Schalung. Anschließend tauschte ein Zimmereibetrieb die schadhaften Balken aus. Danach verschalten die Dachdecker den Kirchturm und nagelten ein Vlies auf, sodass der Kirchturm winterfest war. Im Frühjahr 2025 begannen dann die Dachdecker, den Turm mit neuen Schiefern zu benageln. Im Juni 2025 wurden die restaurierten Zifferblätter mit Zeigern, die restaurierte Turmbekrönung und die neue Schlagglocke angebaut. In der Zwischenzeit wurde auch das Mauerwerk am Natursteinsockel des Kirchturms saniert.
Außerdem wurden von August 2024 bis März 2025 sämtliche Fenster ausgebaut und in einem Fachbetrieb wieder von Hand aufgearbeitet. Dabei wurden alle kleinen Scheiben von der Bleiverglasung neu verkittet und neu verzinnt.
Ebenfalls restauriert wurde die Orgel der Kirche: Das Instrument wurde im Februar 2024 vom Orgelbau Hammer aus Hannover komplett ausgebaut. Dabei wurde die komplette Orgel auf ihren Ursprung wieder zurückgebaut. Dank der Arbeiten spielt das Instrument wieder mechanisch mit einem Manual und mit acht Registern.
Die erste Orgel von 1744 war 1844 durch eine von Heinrich Schaper unter Verwendung der alten Orgelpfeifen ersetzt worden. Sie hatte 8 Register verteilt auf ein Manual und ein Pedal. 1939 wurde die heutige Orgel mit 14 Registern mit zwei Manualen und einem Pedal von Faber & Greve umgebaut und von mechanisch auf Pneumatik umgestellt. Die Restaurierung der Orgel, die laut Kirchenvorstand insgesamt mit 80 000 Euro zu Buche schlug, wurde anteilig mit Mitteln des Landes Niedersachsen, vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.
Die Pfarrkirche in Nienstedt wurde erstmals 1397 von Papst Bonifatius IX. in einer Urkunde erwähnt. Diese Kirche musste im Jahr 1770 wegen Einsturzgefahr aufgegeben werden. Der verschieferte Kirchturm stammt aus dem Jahr 1830. Das heutige Kirchenschiff wurde im Jahr 1894 errichtet.
Thomas Schlenz