Ein Pastor der Herzen

Nachricht Bodenburg, 31. Oktober 2025

Henning Forwergk wird in Bodenburg in den Ruhestand verabschiedet

Bodenburg. Zum Schluss gab es stehende Ovationen in der vollbesetzten St. Johannis Kirche zu Bodenburg. Der nicht enden wollende Applaus galt jenem Mann, der fast 25 Jahre in der Gemeinde gewirkt hatte und sich nun in den Ruhestand verabschiedete. „Schön, dass ihr alle gekommen seid. Es war eine wundervolle Zeit“, sagte ein sichtlich gerührter Pastor Henning Forwergk.

Dass es zum Abschiedsgottesdienst am Reformationstag in der Kirche voll werden würde, hatte sich schon vor dem Läuten der Glocken abgezeichnet. Weil das Gotteshaus bereits zu diesem Zeitpunkt rappelvoll war, bildeten sich lange Schlangen vor dem Eingang, etliche Besucher mussten draußen bleiben. „Setzt euch doch auf die Stufen“, lautete die Empfehlung von Pastor Forwergk. Doch auch diese Plätze waren längst belegt.

Wie eng die Bande zwischen Pastor und Gemeinde war, unterstrich die stellvertretende Superintendentin Andrea Haase in ihrer Rede. Nach ihren Worten hat Henning Forwergk  die Gestaltung des kirchlichen Lebens stets als Teamarbeit von Ehren- und Hauptamtlichen verstanden. Nach dem Motto: „Miteinander reden, auch wenn man sich mal nicht gleich versteht. Zuhören, bevor man urteilt. Gemeinsam suchen, was trägt.“

Pastor Forwergk habe seine Rolle eher als Mittler gesehen, als jemand, der verbindet statt zu trennen. Kirche sollte für ihn ein Dach sein, unter das man sich stellen kann – auch mit unterschiedlichen Meinungen.  Und dieses Dach solle so stark sein, dass es auch Stürme aushält und genügend Schutz für jeden und jede biete: „Du bist überzeugt, dass Kirche heute mehr denn je gebraucht wird: als Raum für Begegnung, für Gespräche und Hoffnung“, sagte Andrea Haase.

Wer so lange wie Pastor Forwergk im Ort sei, kenne die Familien und die Lebenssituationen als Begleiter in glücklichen und traurigen Tagen. Die stellvertretende Superintendentin erinnerte an das beliebte Pfingstmontag-Christival, das sich aus einer Mischung aus Musik und Wort für jung und alt immer weiterentwickelt habe. Mit leuchtenden Augen habe ihr Henning Forwergk von der Kinder- und Jugendarbeit erzählt, die ihm in all den Jahren besonders am Herzen gelegen habe. Denn er wollte den Jugendlichen dabei immer noch etwas persönlich mitgeben; nicht als fertige Antwort, sondern als Einladung, weiterzudenken: „Das alles am besten ohne große theologische Floskeln, sondern verständlich und berührend.“

Im Namen des Gesamtkirchenvorstands bedankte sich Dirk Zimmermann für das Wirken des Pastors in den Kirchengemeinden Bodenburg, Trinitatis in Sehlem und der Kirchengemeinde Wehrstedt. Damit der scheidende Pastor diese Gemeinden noch lange in Erinnerung behalten wird, gab es für Henning Forwergk und seine Frau Susanne noch eine besondere Überraschung. Die Lammetalwerkstätten hatten eine Holzbank angefertigt, auf der die sechs Predigtstellen in der Rückenlehne eingelassen worden sind. Zu den Klängen des Musikzugs Bodenburg nahmen die Forwergks auf der Bank Platz und ließen sich mit einem Trecker zum anschließenden Empfang in den Bullenstall kutschieren. Peter Rütters