Sturmfest und erdverwachsen

Nachricht Heyersum, 09. Juni 2025

Heyersumer Pilgerwanderung bei Wind und Wetter

Heyersum. Sie erwiesen sich als echte Niedersachsen, waren bei der Pilgerwanderung der Dreikirchengemeinde Nordstemmen und Adensen sturmfest und erdverwachsen. 24 Frauen und Männer hatten die Wanderschuhe geschnürt, um sich mit Pastorin Claudia Edelmann und Superintendentin Franziska Albrecht bei windigem Wetter auf den Weg zu machen. Zweieinhalb Stunden ging es über Stock und Stein mit Gesang, Gebeten und inspirierenden Impulsen.

Vor dem Start der Wanderung hatte Pastorin Claudia Edelmann immer wieder sorgenvoll auf die Wetter-App ihres Smartphones geblickt. Sturm und Regen waren angesagt, doch davon wollten sich die 24 Teilnehmenden nicht abhalten lassen: „Wir wollen pilgern. Das ist Beten mit den Füßen“, sagte Claudia Edelmann beim Start vor der Heyersumer Kirche und war froh, dass es zumindest nicht regnete.

Nach einem Gebet und einem gemeinsam gesungenen Lied ging es zum ersten Stopp am Heyersumer Friedhof, bevor die Pilger eine Höhe im Wald erklommen: „Von hier aus hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Weite des Tals“, schwärmt Superintendentin Franziska Albrecht. Nach einem Abstecher am Kreuz des Ostens ging es über Wiesen und Feldern zurück zur Heyersumer Kirche: „Keiner ging während der Wanderung verloren oder musste abgeholt werden, obwohl es für einige schon eine Herausforderung war“, so die Superintendentin.

In den Tagen zuvor hatte Franziska Albrecht während ihrer Visitationsreise zwischen Adensen, Heyersum, Burgstemmen und Mahlerten zahlreiche Gespräche mit Gemeindegliedern, Bürgermeistern und Akteuren vor Ort geführt und dabei erlebt, wie die Menschen mit wachem Geist, weitem Herzen und tatkräftigen Händen bei der Kirche mitmachen. Gleichwohl sinke die Zahl der Kirchenmitglieder, was schmerze und benannt werden dürfe. „Heute tragen wir Wanderstiefel. Wir wissen noch nicht, wo genau das Ziel liegt – aber wir wissen: wir gehen weiter, wandern auf Sicht und vertrauen darauf, dass Gott bei uns ist“, sagte die Superintendentin zum Abschluss des Pilger-Visitations-Gottesdienstes nach einer bunten und vielfältigen Reise durch die Gemeinden. Peter Rütters